Kornkäfer erkennen und bekämpfen
Kornkäfer sind die weltweit mit bedeutendsten Lagerschädlinge und spielen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Lagerung von Lebensmitteln. Denn wie auch der Getreideplattkäfer, können diese winzigen Schädlinge in Getreidelagern und Lebensmittelvorräten erhebliche Schäden anrichten. Aber auch in Privathaushalten sind sie immer wieder anzutreffen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Kornkäfer bekämpfen, erkennen und einem erneuten Befall vorbeugen können, um Ihre Vorräte zu schützen.
Was sind Kornkäfer?
Kornkäfer (Sitophilus granarius) sind kleine Käfer, die zu den häufigsten Getreide- und Vorratsschädlingen zählen. Da ihre Hinterflügel verkümmert sind, können sie nicht fliegen. Trotzdem sollte man sie nicht unterschätzen, denn dafür können sie sehr schnell laufen.
Die ungebetenen Gäste neigen dazu, sich in gelagerten Lebensmitteln zu vermehren und dort Schäden anzurichten. Wie der Dickmaulrüssler, gehören sie zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Jedoch ernährt sich der Kornkäfer von verschiedenen Getreidearten wie Weizen, Reis, Hafer, Roggen, Gerste und anderen Körnern. Aber auch Mandeln, Erdnüsse oder Erbsen stehen auf seinem Speiseplan.
Wie erkennt man Kornkäfer?
Kornkäfer sind dunkelbraun gefärbt und werden bis zu 5mm groß. Sie besitzen drei Beinpaare. Am Kopf haben sie einen leicht gebogenen Rüssel, der mit den Mundwerkzeugen endet. Die Fühler haben sechs Glieder und beginnen am Ansatz des Rüssels. Ihr Halsschild hat punktförmige Vertiefungen, wohingegen die hinteren Deckflügel vertiefte Längsstreifen mit Punkten aufweisen.
Wie vermehren sich Kornkäfer?
Kornkäfer vermehren sich unter feuchtwarmen Bedingungen rasch und werden schnell zu einer Bedrohung für die landwirtschaftliche Ernte und gelagerte Lebensmittel.
Das Kornkäfer Weibchen kann insgesamt bis zu 200 Eier ablegen. Pro Tag allerdings nur bis zu 5 Eier. Dafür beißen sie mit ihrem Rüssel in die Getreidekörner ein Loch und legen dort jeweils nur 1 Ei ab. Danach versiegeln sie das Loch mit einem Sekret. Darum ist ein Befall auch von außen nur schwer erkennbar. Nachdem die Larve geschlüpft ist, bleibt sie im Inneren des Korns und entwickelt sich dort vollständig. Sie frisst dabei das Korn aus, um zu wachsen und verpuppt sich im weiteren Verlauf.
Nach der Verpuppung frisst sich der neue Schädling frei und der Zyklus beginnt erneut. Im Gegensatz zu vielen anderen Insekten, fressen bei den Kornkäfern jedoch nicht nur die Larven, sondern auch die Käfer und richten zusätzlichen Schaden an.
Wie lange leben Kornkäfer?
Die Lebenserwartung von Kornkäfern hängt stark von den Umgebungsbedingungen ab. Sie kann zwischen 6 Monaten und ganzen 2,5 Jahren betragen. In diesem Zeitraum kann ein Weibchen, zusammen mit den folgenden Generationen, für ca. 250.000 Nachkommen sorgen.
Welche Schäden können in diesem Zeitraum entstehen?
Die Schäden, die durch diese hohe Anzahl an Nachkommen entstehen, entsprechen einem Verlust von ca. 6kg Getreide. Aber nicht nur das, denn die Lebensmittel werden durch die Exkremente und anderen Ausscheidungen verunreinigt und können sogar gesundheitsschädlich werden. Denn durch die feuchtwarmen Bedingungen können sich auch Schimmelpilze, Milben und Bakterien ansiedeln.
Wie erkennt man einen Befall mit Kornkäfern?
Ein Befall mit Kornkäfern sollte schnellstmöglich erkannt werden. Denn nur so können Sie rechtzeitig reagieren und größere Schäden vermeiden. Achten Sie auf die folgenden Anzeichen:
- Löcher in Getreideprodukten: Kornkäfer hinterlassen kleine Löcher in den Körnern, in denen sie sich entwickelt und gefressen haben.
- Vorhandensein von Mehlstaub: Mehlstaub im Bereich der Lagerbehälter kann ein Anzeichen für diese Schädlinge sein.
- Vorhandensein von Käfern: Achten Sie auf lebende oder tote Käfer in oder um Ihre Lagerbehälter.
Wo verstecken sich Kornkäfern?
Kornkäfer sind lichtscheu und nur schwer zu entdecken. Sie verstecken sich in den kleinsten Ritzen und Spalten der Getreideprodukte.
Kornkäfer bekämpfen: So gehen Sie richtig vor
Die gute Nachricht ist: Um Kornkäfer bekämpfen zu können brauchen Sie keine chemischen Mittel. Nützlinge wie Erzwespen haben sich hier bestens bewährt. Die natürlichen Feinde der Schädlinge spüren die Kornkäferlarven in den Getreidekörnern auf und parasitieren diese. So kann die Schädlingspopulation auf völlig natürliche Art und Weise reduziert werden. Und da die Nützlinge auf die Larven der Schädlinge angewiesen sind, verschwinden auch sie wieder, wenn alle Kornkäfer abgestorben sind.
Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, empfehlen wir Ihnen, Kontakt zu uns aufzunehmen. So können wir gemeinsam die für Sie passende Erzwespen-Mischung auswählen.
Zusätzlich können Sie auch Fallen nutzen, an denen die Schädlinge kleben bleiben. Diese erhalten Sie bei uns im praktischen 9er Set.
Kornkäfern vorbeugen: Tipps zur Vermeidung eines Befalls
Um einem Befall mit Kornkäfern vorzubeugen, sollten die folgenden Tipps beachtet und umgesetzt werden:
- Lagern Sie Ihre Vorräte in luftdichten Behältern, damit der Kornkäfer gar nicht erst an sie herankommt.
- Kontrollieren Sie Ihre Vorräte regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall.
- Halten Sie die Lagerräume kühl und trocken, denn Kornkäfer brauchen eine gewisse Luftfeuchte, um sich zu vermehren.
- Achten Sie darauf, die Lagerräume sauber und frei von verschütteten Körnern oder Mehl zu halten.
Fazit: So behalten Sie die Schädlinge im Griff
Dem Kornkäfer vorzubeugen erfordert hauptsächlich ein wachsames Auge. Aber auch Sauberkeit und eine sachgemäße Lagerung der Vorräte sind nötig, um die Tiere fernzuhalten. Durch das frühzeitige Erkennen der Anzeichen eines Befalls, vorbeugende Maßnahmen und gegebenenfalls eine Kornkäfer Bekämpfung können Sie das Risiko eines Befalls in Ihrem Lager minimieren. Das trägt nicht nur zum Schutz Ihrer Ernten und Vorräte bei, sondern gewährleistet auch die Qualität und Sicherheit Ihrer Lebensmittel.
Auch das Umwelt Bundesamt warnt vor diesen Schädlingen und empfiehlt alternative Bekämpfungsmaßnahmen, anstelle der Verwendung von Insektiziden.
Falls Sie noch mehr über diesen Schädling erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen zusätzlich den Eintrag bei Wikipedia zu lesen.