Maulwurfsgrille: Erkennen, bekämpfen, vorbeugen

Die Maulwurfsgrille (Gryllotalpidae) wird umgangssprachlich auch „Werre“ genannt. Von ihr gibt es weltweit etwa 100 verschiedene Arten. Davon ist jedoch nur eine Art in Mitteleuropa ansässig. Diese ist auch als Süddeutsche oder Europäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) bekannt. In vielen Regionen ist die Werre wegen der starken Verfolgung bereits ausgerottet. Darum wurde ihr Bestand auch als stark gefährdet eingestuft. Trotzdem kann es vereinzelt auch zu echten Plagen kommen. Und dann sorgen diese Schädlinge in unseren heimischen Gärten und auch auf landwirtschaftlichen Flächen für erhebliche Schäden.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Erkennung, Bekämpfung und auch präventive Maßnahmen gegen Maulwurfsgrillen, um Ihren Garten und Ihre Ernte zu schützen.

Was ist eine Maulwurfsgrille?

Die Maulwurfsgrille ist ein 3-5 cm großes Insekt aus der Familie der Heuschrecken (Orthoptera). Ihr Körper ist samtartig behaart und gelblich-braun bis dunkelbraun gefärbt. Der markante Halsschild ist breiter als der Körper und seitlich herabgezogen. Auf der Oberseite des Schilds befindet sich eine gut sichtbare Längsfurche. Sie besitzt auch Flügel, mit denen sie nicht nur fliegen kann, sondern auch Geräusche macht. Diese Geräusche dienen dazu Weibchen anzulocken, oder andere Artgenossen zu warnen.

Wie der Name schon vermuten lässt, leben Maulwurfsgrillen primär im Boden. Dort graben sie mit ihren kräftigen Grabbeinen Tunnel, die sie zur Fortbewegung nutzen, ähnlich dem Maulwurf. Da ihre Körperform jedoch an große Grillen erinnert und sie auch ähnliche Geräusche erzeugen, kam es zum Namen „Maulwurfsgrille“.

Es handelt sich um nachtaktive Tiere, die nur im Dunkeln an die Oberfläche kommen. Darum bekommt man sie auch nur selten zu Gesicht.

Maulwurfsgrille erkennen und bekämpfen
Europäische Maulwurfsgrille

Lebenszyklus der Maulwurfsgrille

Ausgewachsene Maulwurfsgrillen haben eine Lebenserwartung von ungefähr 3 Jahren. Diesen kurzen Zeitraum nutzen sie, um zu fressen und sich zu vermehren.

Die Paarung erfolgt unterirdisch in ihrem Bau, zwischen April und Mai. Dazu kleben die Männchen sogenannte Spermatophoren auf. Anschließend legt das Weibchen bis zu 300 Eier in kleinen Paketen ab. Aus den Eiern schlüpfen im späteren Verlauf die Maulwurfsgrillen Larven, aus denen sich dann die Nymphen entwickeln. Diese ähneln schon in ihrem Aussehen den erwachsenen Insekten. So können bis zu zwei Generationen pro Jahr entstehen. Die Entwicklung bis zur ausgewachsenen Maulwurfsgrille kann bis zu 3 Jahren betragen.

Neuere Studien haben gezeigt, dass die Weibchen ihre Gelege und auch junge Nymphen bewachen. Hinzu kommt, dass sie die Eier regelmäßig ablecken, um sie zu pflegen und vor einem Pilzbefall zu schützen.

Maulwurfsgrillen Larven auf einer gelben Gartenschaufel in einem Beet
Maulwurfsgrillen Larven

Warum sind Maulwurfsgrillen ein Problem?

Maulwurfsgrillen ernähren sich vorwiegend von Wurzeln und jungen Pflanzen, was zum Absterben der betroffenen Gewächse führt. Aber auch nützliche Lebewesen, wie Regenwürmer, stehen auf Ihrem Speiseplan. Das ist nicht nur für Hobbygärtner ärgerlich, sondern stellt auch in der Landwirtschaft ein ernstzunehmendes Problem dar. Denn hierdurch kann es zu erheblichen Ernteeinbußen kommen.

Zudem können die Tunnelsysteme der Maulwurfsgrille die Bodenstruktur schwächen, was gerade in Gärten zu Unebenheiten der Rasenfläche führt und oftmals auch zu kahlen Stellen.

Trotzdem sollte man die Maulwurfsgrille nicht direkt verteufeln. Denn sie tun auch nützliche Dinge, indem Sie auch andere schädliche Bodenlebewesen oder auch Schneckeneier fressen.

Woran erkennt man einen Befall?

Ein Befall mit Maulwurfsgrillen kann durch verschiedene Anzeichen erkannt werden. Achten Sie auf die folgenden Punkte:

Maulwurfsgrillen bekämpfen

Wenn Sie die Maulwurfsgrille bekämpfen wollen, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Jedoch möchten wir Ihnen vorab schon von chemischen Insektiziden abraten. Denn diese schaden womöglich nicht nur Ihnen selbst, sondern können auch nützliche Bodenorganismen schädigen und eine unnötige Belastung für unsere Umwelt darstellen.

Biologische Bekämpfung der Maulwurfsgrille

Mit Nematoden der Art Steinernema carpocapsae lässt sich die Maulwurfsgrille hervorragend bekämpfen. Hierbei handelt es sich um natürliche Feinde des Schädlings. Die Nematoden befallen dabei gezielt die Maulwurfsgrillen Larven und setzten bakterielle Toxine frei. Dadurch werden die Schädlinge schnell und effektiv abgetötet.

Der Einsatz dieser Nützlinge ist dabei völlig harmlos für Menschen und auch Haustiere. Alle nötigen Informationen dazu finden Sie auf unserer entsprechenden Produktseite.

Was kann man noch gegen die Maulwurfsgrille tun?

Falls Sie noch weitere Fragen zu diesem Schädlinge haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren. Wir beraten Sie gerne darüber, wie Sie Maulwurfsgrillen am besten loswerden und Ihre Pflanzen schützen können. Wenn Sie nun noch mehr über andere Pflanzenschädlinge erfahren wollen, finden Sie alle Informationen auf der folgenden Seite:

Unsere Produkte gegen Maulwurfsgrillen:

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