Weiße Fliege: Eine Gefahr für Ihre Pflanzen
Die Weiße Fliege hat, entgegen ihrem Namen, nichts mit klassischen Fliegen zu tun. Denn sie gehört zur Gattung der Mottenschildläuse. In dieser Gattung gibt es weit über 1.000 Unterarten. Neben Blattläusen, gehört die Mottenschildlaus inzwischen zu den häufigsten Pflanzen-Schädlingen, die in unserer Region vorkommen und macht unseren Pflanzen das Leben schwer. Dabei kommen sie im Freiland eher seltener vor, denn die Schädlinge sind sehr temperaturempfindlich. Darum findet man sie vorwiegend in der Wohnung oder in Gewächshäusern, wo sie mit Vorliebe Pflanzen wie Bohnen, Tomaten, Gurken, Kohl, aber auch Geranien, Fuchsien und Rhododendren befallen.
Warum muss man die Weiße Fliege bekämpfen?
Zu den häufigsten Weiße Fliege Arten gehören die Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci) und die Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum). Aber auch die Baumwollmottenschildlaus wird immer häufiger beobachtet.
Falls Sie diese Schädlinge an Ihrer Pflanze beobachtet haben, gilt es schnellstmöglich zu handeln. Denn die Gesundheit Ihrer Pflanze steht auf dem Spiel.
Wie Sie die Schädlinge erkennen und die Weiße Fliege bekämpfen können, erfahren Sie in diesem Artikel. Und das auf völlig natürliche Art und Weise, effektiv, nachhaltig und vor allem ohne schädliche Chemie einsetzen zu müssen.
Wie schädlich sind Mottenschildläuse wie die Weiße Fliege für Pflanzen?
Die Weiße Fliege ernährt sich vom Saft der Pflanzen. Hierzu durchstechen diese Mottenschildläuse, wie auch Spinnmilben es tun, die Oberfläche der Blätter und fangen an zu saugen. Dadurch fügen sie der Pflanze großen Schaden zu. Das gilt sowohl für Gemüsepflanzen, als auch Zierpflanzen.
Der Grund dafür ist aber nicht alleine das Anstechen der Blätter und Saugen des Pflanzensafts. Hinzu kommt, dass die Schädlinge den überschüssigen Zucker der aufgenommenen Nahrung in Form von Honigtau ausscheiden. Besonders bei höheren Temperaturen und in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit kann sich dadurch Schimmel bilden. Und dieser ist besonders schädlich für Ihre Pflanzen.
Der Schimmel kann zu enormen wirtschaftlichen Schäden führen. Denn verschimmelte Pflanzen sind nicht nur unverkäuflich, sondern auch ungenießbar. Hinzu kommt, dass die Weiße Fliege ein Virusträger ist und dadurch Pflanzen-Krankheiten durch das Anstechen der Pflanze verbreiten kann.
Kleine weiße Fliegen verursachen also nicht nur ein paar verwelkte Blätter oder gelbe Sprenkel. Denn im schlimmsten Fall stirbt die Pflanze ab oder die gesamte Ernte ist ruiniert. Um das zu verhindern, sollten Sie die Weiße Fliege bekämpfen und nicht zu lange damit warten.
Weiße Fliege: So erkennen Sie die Mottenschildläuse
Damit Sie direkt bestimmen können, um welche Mottenschildläuse es sich handelt, haben wir für Sie nachfolgend alle wichtigen Informationen über die Weiße Fliege zusammengefasst. Denn die beiden häufigsten Vertreter dieser Gattung sehen sehr ähnlich aus. So können Sie direkt bestimmen, um welche Art es sich handelt und sofort geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten. Falls Sie sich bei der Bestimmung nicht sicher sind, können Sie uns auch jederzeit kontaktieren, oder unsere praktische Online-Schädlingsbestimmung nutzen.
Tabakmottenschildlaus:
Die erwachsene Tabakmottenschildlaus erreicht eine Länge von 1,0–1,3 mm. Man erkennt diese Weiße Fliege an ihrem gelblich gefärbten Körper, den man sehr gut sehen kann. Denn die weißlich transparenten Flügel liegen parallel zum Körper an. Ein weiteres, markantes Merkmal sind die roten Augen dieser Mottenschildlaus.
Gewächshausmottenschildlaus:
Zu den Mottenschildläusen gehört auch die Gewächshausmottenschildlaus. Diese Weiße Fliege erreicht eine Länge von ca. 1,5 mm. Auch sie hat rote Augen. Ihr Körper ist hell gelblich und kann nicht so gut erkannt werden. Denn der Hinterleib wird in Ruhestellung von den dachförmig anliegenden Flügeln bedeckt.
Sowohl der Körper, als auch die Flügel sind mit einem weißen Wachs überzogen. Die Flügel dieser Mottenschildläuse dominieren das Erscheinungsbild mit einer Spannweite von bis zu 5 mm.
Wie kann man diese beiden Arten der Mottenschildläuse unterscheiden?
Zu bestimmen, um welche Weiße Fliege es sich handelt, ist nicht so einfach. Denn wie Sie sehen, ist das Aussehen der beiden Mottenschildlaus-Arten sehr ähnlich. Allerdings ist die Gewächshausmottenschildlaus etwas größer und ihre gelbe Färbung nicht so intensiv wie die der Tabakmottenschildlaus.
Da die Flügel der Gewächshausmottenschildläuse in Ruhestellung dachförmig anliegen, erkennt man die Farbe des Körpers nicht so gut wie bei den Tabakmottenschildläusen. Denn bei ihnen liegen die Flügel in Ruhestellung parallel zum Körper an. Zusätzlich dient die Größe der Flügel als Unterscheidungsmerkmal, da die Flügel der Tabakmottenschildlaus wesentlich kleiner sind.
Lebenszyklus der Weißen Fliege
Die Weiße Fliege hat nur eine Lebensdauer von 4 Wochen. In dieser kurzen Zeit, legen die Weibchen bis zu 400 Eier an der Unterseite der Blätter ab. Meist in einer kreisförmigen Anordnung. Die Eier sind nur ca. 0,2 mm groß und anfangs weiß bis gelblich-grün gefärbt. Nach ungefähr zwei Tagen verfärben sie sich jedoch schwarz-braun. Die ersten Larven der Weißen Fliege schlüpfen bereits nach einer Woche und durchlaufen dann mehrere Stadien, bis sie sich verpuppen.
Je nach Temperatur, kann sich eine ganze Generation der Schädlinge in nur wenigen Wochen entwickeln. Deshalb kommt es vor allem in Gewächshäusern schnell zu einer Massenvermehrung.
Weiße Fliege bekämpfen
Um die Weiße Fliege bekämpfen zu können, stehen Ihnen Nützlinge stets treu zur Seite. Gegen Mottenschildläuse wie die Gewächshausmottenschildlaus und die Tabakmottenschildlaus helfen Schlupfwespen der Art Encarsia formosa.
Die weiblichen Nützlinge legen, mit Hilfe ihres Legebohrers, jeweils ein Ei in eine ältere Larve der Weißen Fliegen. Dort entwickeln sich dann die Larven des Nützlings und töten die Nachkommen der Mottenschildläuse so ab.
In der Regel genügen zwei Ausbringungen der Schlupfwespen, um den Befall zu beenden und die Weiße Fliege erfolgreich loszuwerden.
Was kann man noch gegen die kleinen weißen Fliegen tun?
Da die Weiße Fliege zu den Pflanzen-Schädlingen gehört, ist der Einsatz von Niem-Samen empfehlenswert. Denn Niem schreckt Motten und andere Falter vor einer erneuten Eiablage ab, also auch Mottenschildläuse. Bereits vorhandene Larven sterben, da sie den enthaltenen Wirkstoff beim Fressen aufnehmen. Zusätzlich wird so auch die Verpuppung der Larven zuverlässig verhindert.
Darum sollte man dieses Produkt auch zur Vorbeugung im Kampf gegen Weiße Fliegen stets verwenden.
Weitere vorbeugende Maßnahmen gegen Mottenschildläuse
- Entfernen Sie das Unkraut im näheren Umfeld der Pflanzen.
- Beseitigen Sie altes Pflanzenmaterial.
- Nutzen Sie Fangkarten mit entsprechendem Lockstoff.
- Achten Sie auf hochwertige Nährstoffe für Ihre Pflanze, um sie zu stärken.
- Nutzen Sie Pflanzen wie die Blaue Lampionblume (Nicandra physaloides). Saugt die Weiße Fliege den Saft dieser Pflanze, stirbt sie durch die giftigen Alkaloide und kann keine anderen Pflanzen mehr befallen.
- Verwenden Sie engmaschige Netze zum Schutz Ihrer Pflanzen. So kommen die Schädlinge gar nicht erst an die Pflanze.
Falls Sie noch offene Fragen haben, oder eine persönliche Beratung von unseren Experten wünschen, freuen wir uns schon jetzt auf den Kontakt mit Ihnen. Wenn Sie noch mehr über die Weiße Fliege erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen auch den Eintrag bei Wikipedia zu lesen.