Lebensmittelmotten bekämpfen
So werden Sie die Motten in der Küche wieder los
Lebensmittelmotten werden auch Küchenmotten oder Speisemotten genannt. Denn die Motten in der Küche sind das größte Problem bei der Aufbewahrung unserer Nahrung und sind meist auch nur dort anzutreffen. Wenn Motten Ihre Lebensmittel befallen haben, sollten Sie schnell handeln, sobald Sie es bemerken. Denn die Folgen, die die kleinen, unscheinbar aussehenden Plagegeister mit sich bringen kennt jeder: Die Falter fliegen in der Wohnung umher und verursachen noch weiteren Ärger.
Doch wie kommt es überhaupt zu einem Befall? Und wie wird man die lästigen Motten auf natürliche Weise schnell wieder los? Hier finden Sie die Antworten, denn wir haben Ihnen alle Informationen über Lebensmittelmotten zusammengefasst. So werden Sie die Motten nicht nur zuverlässig erkennen, sondern auch effektiv bekämpfen. Ohne dafür schädliche Chemie nutzen zu müssen.
Hier erfahren Sie die Antworten auf Fragen wie:
- Woher kommen die Motten in den Lebensmitteln?
- Welche Mottenarten befallen Lebensmittel am häufigsten?
- Wie entwickeln sich die Motten?
- Wie erkennt man einen Befall durch Küchenmotten?
- Wie kann man Lebensmittelmotten effektiv bekämpfen?
- Welche vorbeugenden Maßnahmen helfen wirklich gegen Speisemotten?
Warum muss man Lebensmittelmotten bekämpfen?
Dass Motten Lebensmittel lieben, hat fast jeder schon mal mitbekommen. Aber allein die Tatsache, dass Sie die Schädlinge bei einem Befall überall sehen, ruft bei den meisten Menschen schon einen Ekel hervor. Leider ist das nicht das Einzige, was eine solche Plage mit sich bringt. Denn die Motten in der Küche machen die Nahrung ungenießbar.
Deshalb sollten Sie Lebensmittelmotten bekämpfen und dabei gezielt vorgehen. Die gute Nachricht können wir Ihnen schon vorab verraten: Sie brauchen dafür keine chemischen Keulen.
Woher kommen Lebensmittelmotten?
Ein Befall mit Lebensmittelmotten entsteht meist durch das Einschleppen von Eiern und Motten Larven mit befallenen Produkten. Auch eine allmähliche, ungestörte Entwicklung einzelner Mottenraupen an schwer zugänglichen Stellen nahe der Lebensmittel ist möglich.
Die Motten in der Küche können aber auch einfach durch offene Fenster hineingelangt sein. Hierzu sollten Sie jedoch einen Punkt beachten. Eine Lebensmittelmotte fliegt keine Lampen an. Bei den Motten, die an Sommerabenden durch geöffnete Fenster fliegen und Lichtquellen folgen, handelt es sich um harmlose Pflanzenfresser.
Lebensmittelmotten erkennen: Die häufigsten Arten von Motten in der Küche
Wenn Sie Motten in der Küche oder Vorratskammer entdeckt haben, handelt es sich meist um Lebensmittelmotten der folgenden Arten: Dörrobstmotten oder Mehlmotten. Aber auch Speichermotten und Mehlzünsler sind relativ häufig anzutreffende Vertreter der Lebensmittelmotte.
Dörrobstmotten:
Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) gehört zu den in Deutschland am häufigsten vorkommenden Lebensmittelmotten. Sie wird bis zu 10mm lang. Die Flügel dieser Motten sind rotbraun bis kuperrot gefärbt und haben eine helle Unterbrechung. Die Spannweite ihrer Flügel kann bis zu 20mm betragen.
Die Larven dieser Lebensmittelmotte werden bis zu 17mm lang, bevor sie sich verpuppen. Dabei ist die Entwicklungsdauer temperaturabhängig. Je wärmer es ist, desto schneller entwickeln sich Larven.
Das Besondere an Dörrobstmotten ist, dass sie in den Wintermonaten ein Dauerstadium bilden, in dem auch keine Insektizide gegen sie helfen. Allerdings kann man in diesem Stadium Mehlmotten Schlupfwespen zur erfolgreichen Bekämpfung gegen die Motten in der Küche einsetzen.
Mehlmotten:
Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ist die zweite Art der häufigsten Lebensmittelmotten. Diese Küchenmotten sind wesentlich größer als ihre Verwandten und erreichen eine Köperlänge von bis zu 14mm. Sie sind meist bleigrau gefärbt, woran man sie gut erkennt. Ihre Vorderflügel weisen dunkle, gezackte Querlinien auf. Die Hinterflügel sind heller gefärbt, weshalb sie im ausgebreiteten Zustand hervorstechen. Die Spannweite dieser Lebensmittelmotte beträgt dabei bis zu 25mm.
Die Larven dieser Lebensmittelmotten erreichen eine Länge von bis zu 13mm und sind weißlich gefärbt. Sie haben einen dunklen Kopf, sowie ein dunkles Nackenschild.
Speichermotten:
Die Speichermotte (Ephestia elutella) ist eine relativ unscheinbar aussehende Lebensmittelmotte. Umgangssprachlich werden Speichermotten auch Heumotten oder Tabakmotten genannt, da sie im Freiland auch das Stroh von Strohdächern oder Heu als Nahrungsquelle nutzen.
Diese Motten in der Küche erreichen eine Körperlänge von ca. 10mm. Ihre gemusterten Vorderflügel sind braungrau, bis blaugrau gefärbt und haben helle, dunkel gesäumte Querbinden. Die Hinterflügel haben hingegen eine weißgraue Färbung. Die Spannweite der Flügel dieser Zünsler-Art kann bis zu 15mm betragen.
Die Weibchen legen bis zu 300 gelbliche, ovale Eier in der Nähe von Nahrungsquellen ab. Im Getreide rieseln diese bis zu 5cm unter die Oberfläche, weshalb sie oft nicht bemerkt werden.
Lebensmittelmotten Larven dieser Art wachsen bis zu einer Länge von 15mm heran, bevor sie sich verpuppen. Ihre Farbe hängt von der aufgenommenen Nahrung ab und kann deshalb weiß, gelblich, rosafarben oder auch bräunlich sein. Der Kopf und auch das Nackenschild sind braun gefärbt.
Mehlzünsler:
Mehlzünsler (Pyralis farinalis) haben eine sehr markante, gelbbraune Färbung. Daran lassen sich diese Motten in der Küche leicht erkennen. Ausgewachsene Exemplare dieser Lebensmittelmotten erreichen eine Körperlänge von bis zu 14mm. Die Spannweite der Flügel kann dabei bis zu 30mm betragen. Diese sind meist durch zwei weißliche Querlinien in drei Segmente mit unterschiedlichen Farben aufgeteilt.
Das erste Segment, von der Kopfseite ausgehend, bezeichnet man auch als Wurzelfeld. Es ist dunkelbraun bis violett-braun gefärbt. Das mittlere Segment ist hellbraun bis ockerfarben. Beim dritten Segment handelt es sich um das sogenannte Saumfeld. Dieses ist sehr charakteristisch gefärbt. Die Grundfarbe gleicht die des ersten Segments, allerdings teilweise hellbraun aufgehellt, oder mit einer hellen Überstäubung.
Lebensmittelmotten Larven dieser Art werden vor der Verpuppung bis zu 25mm lang. Sie haben eine weißgraue Färbung. Ihr Kopf ist dunkelbraun bis rotbraun gefärbt, wohingegen ihr Nackenschild eher gelblichbraun ist.
Lebenszyklus der Lebensmittelmotten
Lebensmittelmotten legen ihre Eier an oder in der Nähe von Lebensmitteln ab. Die winzigen Raupen der Lebensmittelmotte schlüpfen nach wenigen Tagen und beginnen sofort zu fressen. Bei Zimmertemperatur erfolgt die Verpuppung nach 4-5 Wochen. Dann sind es noch etwa 9 Tage und die nächste Generation von Motten in der Küche schlüpft. Diese belegen dann wieder Lebensmittel mit Eiern und der Zyklus beginnt erneut.
Dabei gilt es zu beachten: Ein Mottenweibchen legt ca. 230 Eier!!!
Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Lebensmittelmotten bekämpfen, und zwar schnell, effektiv und nachhaltig.
Welche Lebensmittel bevorzugen Motten in der Küche?
Wenn Motten Lebensmittel befallen, bevorzugen sie:
- Mehl
- Müsli
- Getreide
- Nüsse
- Gewürze
- Trockenobst
- Nudeln
- Aber auch Früchtetee, Schokolade oder Pralinen
Jetzt denken Sie bestimmt, dass eine zusätzliche Verpackung helfen kann. Aber da täuschen Sie sich. Denn wenn Motten Lebensmittel suchen, stellen Verpackungen aus Papier und Plastik für die winzig kleinen Larven kein Hindernis dar. Allerdings können die Larven der Dörrobstmotte keine Polypropylen-Folien durchnagen. Befinden sich in Vorräten, die mit einer solchen Folie verpackt sind, trotzdem Lebensmittelmotten, sind diese durch Undichtigkeiten wie kleine Löcher oder Risse eingedrungen.
Lebensmittelmotten: Wie erkennt man einen Befall?
Der Befall von Motten in Lebensmitteln lässt sich an Gespinsten leicht erkennen. Mehl oder Müsli wird versponnen und klumpt zusammen. Anschließend wandern die Motten Larven umher. Stets auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich verpuppen können.
Was passiert, wenn man Lebensmittelmotten nicht bekämpft?
Bekämpfen Sie die Lebensmittelmotten nicht, vermehren sie sich die Motten in der Küche ungehemmt weiter. Die Larven der Küchenmotten sind dabei das größte Problem. Denn sie fressen sich nicht nur durch die Nahrungsmittel und verklumpen sie durch ihre Gespinste, sondern hinterlassen dabei auch ihre Ausscheidungen. Obwohl die Larven keine direkten Krankheitsüberträger sind, können diese Verunreinigungen bei vielen Menschen die folgenden Symptome hervorrufen:
- Durchfall
- Übelkeit
- Allergische Reaktionen
Darum ist es wichtig, keine kontaminierten Lebensmittel zu verzehren, sondern diese direkt zu entsorgen und die Motten in der Küche zu bekämpfen.
Lebensmittelmotten bekämpfen: Mit dieser Schritt für Schritt Anleitung gehen Sie effektiv gegen Motten in der Küche vor
Wenn Motten Lebensmittel befallen haben, müssen Sie sich nicht gleich geschlagen geben. Denn mit unserer Schritt für Schritt Anleitung können Sie die lästigen Schädlinge schnell und effektiv bekämpfen.
1. Befall identifizieren und das Nest der Küchenmotten finden
Überprüfen Sie zuerst alle Vorräte auf Anzeichen eines Befalls. Achten Sie dabei nicht nur auf Motten in der Küche und Larven in der Nähe der Lebensmittel, sondern auch auf Gespinste und verklumpte Lebensmittel. Diese entsorgen Sie dann am besten.
Zur mechanischen Bekämpfung und Überwachung der Lebensmittelmotten, sind Fallen sehr nützlich. Denn hiermit fangen Sie die ungebetenen Gäste nicht nur ein und dezimieren somit die Anzahl der potenziellen Nachfolger, sondern können auch das Lebensmittelmotten Nest finden. Dazu stellen Sie einfach mehrere Fallen an verschiedenen Orten auf und lokalisieren so gezielt den Herd. Auf diese Weise ist es dann möglich, Nützlinge möglichst nah am Nest auszubringen, um die Motten in der Küche effektiv zu bekämpfen.
2. Nützlinge einsetzen, um Lebensmittelmotten zu bekämpfen
Wenn Sie das Nest der Küchenmotten gefunden haben, übernehmen Nützlinge den Kampf für Sie. Diese kleinen Helfer stehen Ihnen stets treu zur Seite und bekämpfen Lebensmittelmotten sehr effektiv. Denn es handelt sich hierbei um die natürlichen Feinde der Motten.
Gegen die Lebensmittelmotte eignen sich am besten:
Gerade im Winterhalbjahr sind Schlupfwespen der Art Habrobracon hebetor besonders nützlich. Denn Lebensmittelmotten Larven, wie die der Dörrobstmotte, bilden dann ein Dauerstadium. Dann helfen selbst chemische Insektizide nicht weiter. Die Mehlmottenschlupfwespe sucht und findet selbst versteckte Larven der Lebensmittelmotte und parasitiert sie. So werden auch diese Nachkommen zuverlässig ausgerottet und Sie können mottenfrei ins nächste Jahr starten.
Mit diesen Tipps beugen Sie Lebensmittelmotten zuverlässig vor
Nachdem Sie die Lebensmittelmotten erfolgreich bekämpft haben, sollten Sie einem erneuten Befall vorbeugen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie zuerst alle noch übriggebliebenen Lebensmittel nochmals gründlich auf einen Befall untersuchen. Beim kleinsten Anzeichen, sollten Sie diese Lebensmittel sofort entsorgen. Danach können Sie die folgenden Tipps gegen Motten in der Küche umsetzen, um auch weiterhin mottenfrei zu bleiben:
- Lagern Sie Ihre Lebensmittel von nun an richtig. Nutzen Sie dafür geeignete Vorratsbehälter, wie Glasbehälter mit luftdichtem Schraubverschluss. Das macht es der Lebensmittelmotte unmöglich, zu den Vorräten vorzudringen.
- Reinigen Sie regelmäßig den Vorratsraum gründlich. Denn Krümel, Körner und Lebensmittelreste können Lebensmittelmotten anziehen. Nutzen Sie dafür einen feuchten Lappen. Achten Sie bei der Reinigung besonders auf die Bereiche hinter und unterhalb von Küchengeräten und Regalen. Um Ritzen, Spalten und Fugen zu reinigen, können Sie einen Staubsauger verwenden. Achten Sie jedoch darauf, den Beutel nach der Reinigung direkt zu entsorgen. Tipp: Schauen Sie auch in die Löcher der Seitenwände von Schränken, die für die Regalbretter vorgesehen sind. Denn auch hier nisten sich die Motten in der Küche gerne ein.
- Behandeln Sie schwer erreichbare Stellen mit Wärme. Denn die Eier der Küchenmotten vertragen keine Hitze. Dazu nutzen Sie einfach einen Föhn auf höchster Wärmestufe und erhitzen damit alle schwer erreichbaren Stellen, wie Ecken und Ritzen. Folierte Flächen sollten dabei nicht übermäßig erwärmt werden, um Schäden zu vermeiden.
- Achten Sie auch auf den richtigen Umgang mit Lebensmittelabfällen. Die Abfälle sollten regelmäßig entsorgt werden und die Behälter, in denen sie aufbewahrt werden, immer sauber und geschlossen sein. So wird Ihre Küche oder Speisekammer für Motten weniger attraktiv.
- Halten Sie die Temperatur möglichst niedrig, um die Vermehrung von Lebensmittelmotten zu verlangsamen. Denn hohe Temperaturen beschleunigen die Entwicklung von Motten in der Küche.
- Stellen Sie neu gekaufte Lebensmittel für einige Tage in Quarantäne. Denn oftmals werden Lebensmittelmotten durch bereits befallene Produkte eingeschleppt.
- Nutzen Sie natürliche Abschreckmittel wie Lavendel, Nelken oder auch Lorbeerblätter. Die natürlichen Düfte können einen zusätzlichen Schutzschild gegen Küchenmotten bieten. Platzieren Sie sie in der Nähe Ihrer Vorräte, um die Motten fernzuhalten.
Wir haben Ihnen unsere Strategien zur Bekämpfung und Vorbeugung von Lebensmittelmotten auch nochmal kompakt in einem PDF-Dokument zusammengefasst und stellen es für Sie zum Download bereit:
Motten in der Küche: Natürliche und chemische Bekämpfungsmethoden im Vergleich
Um Lebensmittelmotten zu bekämpfen, stehen Ihnen zwei Hauptwege zur Verfügung: Natürliche und chemische Methoden. Hierbei sollten Sie die Vor- und Nachteile berücksichtigen, bevor Sie sich für einen Weg entscheiden.
Chemische Methoden gegen Motten in der Küche umfassen immer den Einsatz von Insektiziden. Diese sind speziell darauf ausgelegt, Motten und ihre Larven abzutöten. Das kann natürlich sehr effektiv sein. Allerdings sollten Sie sich Gedanken um die Rückstände auf den Lebensmitteln machen, die diese chemischen Mittel hinterlassen. Denn diese können auch gesundheitliche Auswirkungen auf Menschen und Tiere haben.
Während chemische Methoden zwar schnelle Ergebnisse liefern können, bieten natürliche Methoden gegen Küchenmotten eine sichere Alternative, um das Mottenproblem zu lösen. Mindestens genauso effektiv und ohne dabei die Gesundheit oder die Umwelt zu gefährden.
Darum setzen immer mehr Menschen auf natürliche Bekämpfungsmethoden. Denn so sorgen sie langfristig und nachhaltig für ein mottenfreies Zuhause.
Sie sehen keine Lebensmittelmotten?
Wenn Sie in Ihren Nahrungsmitteln kleine runde Löcher oder andere Schäden bemerkt haben, aber keine Küchenmotten sehen, könnte es sich um Vorratsschädlinge wie Käfer handeln.
Auch hierzu haben wir alle Nützlichen Informationen für Sie zusammengetragen und bieten eine Lösung zur Bekämpfung an. Das sind die häufigsten Vorratsschädlinge, neben Lebensmittelmotten: