Schnecken im Garten

Wenn der Salat verschwindet – das stille Drama mit den gefräßigen Schnecken

Sie betreten morgens Ihren liebevoll gepflegten Garten und stellen fest: Der frische Kopfsalat ist über Nacht bis auf die Blattrippen verschwunden und Spuren von Schleim ziehen sich durch die Beete. Willkommen in der Welt der Schnecken – einer der heimtückischsten Schädlinge, die unsere Gärten heimsuchen. Neben klassischen Plagegeistern wie Blattläusen, dem Dickmaulrüssler oder dem gefräßigen Gartenlaubkäfer sorgen insbesondere Nacktschnecken regelmäßig für Frust bei Hobbygärtnerinnen und -gärtnern.

Doch was genau macht die Schnecke zum Problem? Warum sind einige Arten besonders schädlich, während andere sogar nützlich sein können? Und wie kann man die Bekämpfung von Schnecken im Garten nachhaltig, umweltfreundlich und effektiv gestalten? In diesem Ratgeber geben wir Ihnen wissenschaftlich fundierte und zugleich praktische Antworten auf all diese Fragen – inklusive Geheimtipps gegen Schnecken und einer genauen Anleitung zur Anwendung von Nematoden gegen Schnecken.

Schnecken erkennen und bekämpfen

Die Schnecke erkennen: Merkmale, Arten und Lebensweise

Wie sieht die Schnecke aus?

Schnecken sind Weichtiere aus der Klasse der Gastropoden. Typische Merkmale sind ihr weicher Körper, der meist durch eine Schleimschicht geschützt ist, sowie ihr markanter Fortbewegungsstil über eine muskulöse Sohle.

Es gibt sie mit und ohne Gehäuse. Gehäuseschnecken, wie die Weinbergschnecke, tragen ihr spiralförmiges Haus auf dem Rücken. Nacktschnecken hingegen, die im Garten besonders problematisch sind, kommen gänzlich ohne Schutzpanzer aus. Je nach Art variiert ihre Farbe von rötlich orange, über braun, bis hin zu schwarz. Manche Arten, wie der Tigerschnegel, weisen auch markante Muster auf.

Wo tritt die Schnecke auf?

Schnecken bevorzugen feuchte, schattige Umgebungen. Beete, Komposthaufen, Steinränder und dichte Bodenbedeckungen sind ideale Rückzugsorte. Besonders nach Regenfällen sind sie aktiv, was die Problematik im Garten in regenreichen Sommern zusätzlich verschärft.

Wichtige Arten im Garten

Geschätzt, gibt es weltweit rund 85.000 Schneckenarten. Die meisten davon leben jedoch im Wasser und sind deshalb für Gärten kein Problem. Hier dreht es sich ausschließlich um Landlungenschnecken (Stylommatophora), von denen es „nur“ ca. 25.000 Arten gibt. Davon sind in Deutschland rund 400 Arten bekannt.

Die berüchtigtste Art sind Nacktschnecken, wie die Wegschnecke (Arionidae), die 7 bis 15 cm lang wird. Hier sind besonders die Rote Wegschnecke (Arion rufus) und die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) hervorzuheben. Denn diese vermehren sich rasend schnell und haben im Garten kaum natürliche Feinde. Entgegen ihrem Namen, erkennen Sie die rote Wegschnecke nicht unbedingt an ihrer Färbung. Diese kann nämlich Rotorange, Rotbraun, Dunkelbraun, Grau bis hin zu Schwarz sein.

Auch die Farbe der eingeschleppten Spanischen Wegschnecke, die die Rote Wegschnecke mittlerweile weitgehend verdrängt hat, kann sehr unterschiedlich sein. Von ihr gibt es hellbraune, rötliche, orangene, hellgelbe, dunkelbraune und sogar fast schwarze Exemplare.

Rote Wegschnecke Arion rufus
Die Spanische Wegschnecke Arion vulgaris ist eine Nacktschnecke

Weitere Wegschneckenarten, die Ihren Pflanzen gefährlich werden können sind die Gartenwegschnecke (Arion hortensis) und die Gemeine Wegschnecke (Arion distinctus). Diese beiden Arten werden bis zu 5 cm lang. Auch sie variieren in ihrer Färbung und sind meist dunkelblau bis schwärzlich gefärbt.

Die Gartenwegschnecke Arion hortensis ist eine schädliche Schnecke im Garten
Die Gemeine Wegschnecke Arion distinctus gehört zu den schädlichen Schnecken im Garten

Eine weitere Art, die Ihren Garten gefährdet, sind die etwas kleineren Ackerschnecken, wie die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum). Durch ihren nahezu unstillbaren Appetit können sie große wirtschaftliche Schäden an Kulturpflanzen verursachen und sind deshalb auch in der Landwirtschaft gefürchtet. Sie werden 4 bis 6 cm lang und sind meist hellbraun oder cremefarben, mit dunklen, netzartigen Flecken. Manchmal kann ihre Farbe aber auch dunkelbraun bis Schiefergrau sein.

Nacktschnecken wie die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum gefährden die Ernte

Weitere relevante Arten sind:

Die Gartenschnecke Cornu aspersum gehört zu den nützlichen Schnecken im Garten
Die Garten Bänderschnecke Cepaea hortensis ist eine nützliche Schnecke im Garten
Der Tigerschnegel Limax maximus bekämpft andere Schnecken im Garten
Weinbergschnecken Helix pomatia bei der Paarung

Woran erkennt man einen Schneckenbefall?

Ein Schneckenbefall ist nicht immer leicht zu erkennen. Denn tagsüber sind die Übeltäter meist wie vom Erdboden verschluckt. Achten Sie deshalb besonders auf die folgenden Anzeichen:

Salat vor Schnecken schützen - Befall durch Nacktschnecken

Fortbewegung und Orientierung einer Schnecke

Schnecken bewegen sich mithilfe wellenförmiger Muskelkontraktionen und produzieren dabei Schleim, der als Gleitmittel dient. Sie orientieren sich mit ihren Fühlern, durch die sie Licht und auch Gerüche wahrnehmen können.

Lebenszyklus der Schnecke

Viele Schneckenarten legen im Herbst mehrere Dutzend Eier im Boden ab. Im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere, die innerhalb weniger Wochen geschlechtsreif werden. Einige Arten sind Zwitter und können sich gegenseitig oder sogar selbst befruchten – ein Grund für die explosionsartige Vermehrung.

Eiablage einer Schnecke

Schadwirkung: Was Schnecken im Garten anrichten

Direkter Pflanzenschaden

Schnecken fressen bevorzugt weiche, junge Pflanzenteile. Besonders gefährdet sind:

Ein einzelnes Tier kann pro Nacht mehrere Gramm Pflanzenmaterial vernichten – das entspricht bis zu 50% einer jungen Salatpflanze. Nun können Sie sich sicherlich auch vorstellen, warum die Vorbeugung und Bekämpfung von Schnecken so wichtig ist.

Indirekte Gefahren

Schnecken bekämpfen: Natürliche und bewährte Methoden

Nematoden gegen Schnecken – biologisch wirksam

Nematoden, mikroskopisch kleine Fadenwürmer, bieten eine wirksame biologische Kontrolle. Die Art Phasmarhabditis hermaphrodita wird gezielt gegen Nacktschnecken eingesetzt. Dazu müssen Sie lediglich die Nematoden mit Wasser mischen und Ihre Pflanzen danach mit der Mischung gießen. Den Rest erledigen die fleißigen Helfer von selbst, indem sie im Boden umherwandern und nach Schnecken suchen.

Einmal gefunden, befallen sie die Schnecken und sondern ein bestimmtes Bakterium ab, das die Schädlinge tötet. Achten Sie darauf, die Mischung gleichmäßig über die befallene Fläche auszubringen und halten Sie den Boden danach feucht. Denn Feuchtigkeit ist entscheidend für die Aktivität der Nematoden.

Kupferband gegen Schnecken – Der Schneckenzaun als mechanische Barriere

Kupfer reagiert mit dem Schleim der Schnecken und erzeugt eine für sie unangenehme Spannung. Mit einem Kupferband können Sie also einen echten Schneckenzaun für Ihre Pflanzen errichten. Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand:

Zimt gegen Schnecken – ein unterschätzter Geheimtipp

Zimt wirkt als natürliche Barriere und gleichzeitig als Pilzhemmer. Dazu streuen Sie einfach gemahlenen Zimt rund um die Pflanzen. In Kombination mit Kaffeesatz, kann sich die Wirkung noch erhöhen. Sie sollten allerdings darauf achten, dies nicht bei oder vor starkem Regen zu tun, denn Zimt ist zwar nicht wasserlöslich, wird aber leicht weggespült, wodurch die Wirkung gegen die Schädlinge auch verschwindet.

Weitere alternative Mittel

Chemische Mittel – warum Sie davon absehen sollten

Metaldehyd und Eisen-III-Phosphat sind gängige Wirkstoffe. Doch:

Eine chemische Bekämpfung von Schnecken sollte also besser nur als allerletzter Ausweg in Ausnahmefällen eingesetzt werden.

Vorbeugung: So machen Sie Ihren Garten schneckenunfreundlich

Standortfaktoren

Nützliche Schnecken und Insekten fördern

Tigerschnegel fressen andere Nacktschnecken und ihre Eier

Weitere Tipps

Zusätzliche Tipps & Hausmittel

Häufig gestellte Fragen über Schnecken

Natürliche Feinde, Barrieren wie Kupferband, Nematoden und Hausmittel wie Zimt oder Kaffeesatz helfen effektiv.

Hauptsächlich weiche Pflanzen wie Salat, Basilikum, Erdbeeren, aber auch Pilze und Algen.

Farn, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Ziergräser und viele Zwiebelpflanzen wie Narzissen oder Allium.

Die meisten Arten sind Zwitter und können sich gegenseitig oder sogar selbst begatten. Danach legen sie je nach Art bis zu 400 Eier pro Jahr ab – meist im feuchten Erdreich.

Geranien, Ringelblumen, Tagetes, Mohn und Pfingstrosen gelten als schneckenresistent.

Die meisten Arten, die in Ihrem Garten ihr Unwesen treiben, werden nur 1 bis 3 Jahre alt. Tigerschnegel hingegen können jedoch schon bis zu 6 Jahre leben. Weinbergschnecken erreichen in der freien Natur sogar ein Alter von bis zu 8 Jahren. In menschlicher Obhut werden sie allerdings bis zu 30 Jahre alt.

Vorbeugen mit Barrieren, Nützlinge fördern, Nematoden ausbringen, Hausmittel anwenden. Chemische Mittel sollten vermieden werden.

Feuchtes Wetter, milder Winter und reichlich Nahrung fördern Massenvermehrung. In solchen Jahren kann eine wahre Schneckenplage entstehen.

Unter Steinen, Brettern, im Kompost und dichtem Pflanzenbewuchs – überall dort, wo es feucht ist.

Eier im Herbst vernichten, Boden lockern, Nützlinge ansiedeln und Barrieren setzen.

Fazit: Schnecken im Garten kann man natürlich und nachhaltig bekämpfen

Die Schnecke ist ein faszinierender, aber oft gefürchteter Bewohner unserer Gärten. Mit dem richtigen Wissen, biologischen Helfern wie Nematoden gegen Schnecken und der gezielten Förderung von natürlichen Feinden lässt sich die Plage auf umweltverträgliche Weise eindämmen. Setzen Sie auf nachhaltige Methoden – Ihr Garten wird es Ihnen danken!

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