Der Eichenprozessionsspinner: Erkennung, Gefahren und Bekämpfung

Eichenprozessionsspinner Thaumetopoea processionea zählen zu den Nachtfaltern aus der Familie der Zahnspinner. Besonders in den Sommermonaten können sie in Eichenwäldern eine Plage darstellen. Dieser Artikel beleuchtet die Merkmale des Eichenprozessionsspinners, seine Lebensweise, die mit ihm verbundenen Gesundheitsrisiken und die unterschiedlichen Methoden zu seiner Bekämpfung.

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Der Eichenprozessionsspinner ist ein braun-grauer Schmetterling mit buschig beborstetem Kopf, der besonders durch seine Raupen bekannt ist. Auf seinen Vorderflügeln befinden sich einige schwach bräunliche Querstreifen. Die ausgewachsenen Falter erreichen eine Länge von bis zu 3,5 cm und eine Flügelspannweite von etwa 3 cm. Sie sind überwiegend in den Monaten Juli bis September aktiv und legen ihre Eier vornehmlich an Eichen ab. In Jahren mit stärkerem Befall können aber auch andere Laubbäume wie die Hainbuche befallen werden. Die Eier des Eichenprozessionsspinners sind nur 1 mm klein und weiß.

Eichenprozessionsspinner erkennen und bekämpfen
Ausgewachsener Eichenprozessionsspinner Falter

Eichenprozessionsspinner Raupe

Aus den gelegten Eiern entwickelt sich im Herbst die junge Eichenprozessionsspinner Raupe, die dann im Mai des Folgejahres schlüpft. Sie kann bis zu 5 cm lang werden. Man erkennt sie an ihrer dunklen Rückenlinie und den rotbraunen, langbehaarten Warzen. Ein charakteristisches Merkmal ist ihr geselliges Verhalten, das diesen Raupen den Namen „Prozessionsspinner“ einbrachte, da sie oft in langen „Prozessionen“ auf Nahrungssuche gehen.

Eichenprozessionsspinner Raupe in einer Kolonne auf der Rinde einer Eiche
Eichenprozessionsspinner Raupen auf der Rinde einer Eiche

Das Eichenprozessionsspinner Nest

Eichenprozessionsspinner Raupen bauen zur Häutung und zum Schutz vor der Sonne Nester, die aus dichtem Gespinst bestehen. Die Nester befinden sich oft am Stamm oder in den Astgabelungen der Bäume. Sie können bis zu einem Meter lang werden und stellen eine besondere Gefahr dar. Denn hierin sammeln sich die gefährlichen Brennhaare der Raupen und bleiben auch in alten, verlassenen Nestern noch lange aktiv.

Eichenprozessionsspinner Nest mit Raupen am Stamm einer Eiche
Eichenprozessionsspinner Nest am Stamm einer Eiche

Gesundheitsrisiken und Symptome

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners entwickeln ab dem dritten Larvenstadium sogenannte Brennhärchen. Diese enthalten ein Eiweißgift namens Thaumetopoein. Das Gift kann bei Kontakt oder Einatmung zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, sowohl für Menschen, als auch für Tiere wie Hunde, Katzen oder sogar Pferde.

Hautreaktionen und Atemwegsprobleme

Der Kontakt mit den Brennhärchen kann zu allergischen Reaktionen wie der Raupendermatitis führen, die sich durch Symptome wie Quaddeln, Dermatitis oder anhaltende Papeln äußert. Eingeatmete Haare können schwere Atemwegsprobleme verursachen, darunter Bronchitis, Husten und Asthma, begleitet von Allgemeinsymptomen wie Schwindel, Fieber und Bindehautentzündung. In seltenen Fällen können auch allergische Schockreaktionen auftreten.

Eichenprozessionsspinner Ausschlag, die sogenannte Raupendermatitis
Eichenprozessionsspinner Ausschlag (Raupendermatitis)

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners erfordert besondere Vorsicht und Fachkenntnisse, da die Raupen dieses Schädlings gefährliche Brennhaare besitzen, die schwere allergische Reaktionen auslösen können. Aus diesem Grund ist dringend davon abzuraten, die Entfernung der Raupen oder ihrer Nester eigenständig zu versuchen.

Stattdessen sollte umgehend das örtliche Ordnungsamt informiert werden und ein spezialisiertes Schädlingsbekämpfungsunternehmen mit der sicheren Entfernung beauftragt werden. Es ist zudem extrem wichtig, sich selbst und besonders Kinder von den befallenen Bäumen und den Nestern des Eichenprozessionsspinners fernzuhalten, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Nur durch professionelles Eingreifen kann eine effektive und sichere Eichenprozessionsspinner Bekämpfung gewährleistet werden.

Hierzu stehen den professionellen Schädlingsbekämpfern die nachfolgenden Möglichkeiten zur Verfügung.

Eichenstamm mit einer Warnung vor der Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner Warnung an einer Eiche

Chemische Bekämpfung

Chemische Pflanzenschutzmittel werden gezielt eingesetzt, vor allem gegen die frühen Raupenstadien, bevor die Brennhärchen entwickelt sind. Diese Maßnahme ist jedoch umstritten, da sie auch andere Tierarten schädigen kann. Zum Glück gibt es aber noch alternative Methoden zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners.

Eichenprozessionsspinner biologisch bekämpfen

Es gibt zwei biologische Methoden, um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Die erste Methode ist der Einsatz des Bakteriums Bacillus thuringiensis. Dieses Bakterium wird auf die Blätter gesprüht und produziert Toxine, die die Raupen nach wenigen Tagen abtöten.

Die zweite Methode ist der Einsatz von Nematoden der Art Steinernema feltiae, die die Raupen infizieren und abtöten. Dazu werden die Fadenwürmer mit Wasser gemischt und mit einem Sprühgerät in den Baumkronen, oder als Gelpräparat nachts am Stamm ausgebracht.

Durch die erforderliche Nähe beim Einsprühen, raten wir Ihnen an dieser Stelle nochmals dringend davon ab, diese Methoden selbst anzuwenden. Falls Sie einen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner vermuten, sollten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und eine Spezialfirma beauftragen, die die Schädlinge dann für Sie bekämpft. Hierzu rät auch offiziell das Umweltministerium.

Mechanische Bekämpfung

Die mechanische Entfernung der Raupen und Nester durch Absaugen ist eine weitere effektive Methode. Ein Abflammen der Nester wird hingegen nicht empfohlen, da es zur Verbreitung der Brennhärchen führen kann. Auch diese Maßnahmen sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur den Profis überlassen.

Eichenprozessionsspinner Bekämpfung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer
Eichenprozessionsspinner Bekämpfung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer

Empfehlung zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Der Eichenprozessionsspinner ist nicht nur eine Bedrohung für die Bäume, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Während die Bekämpfungsmethoden variieren, ist es wichtig, auf die Ausbreitung dieses Schädlings zu achten, mögliche Populationen dem Ordnungsamt zu melden und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Insbesondere während der aktiven Monate von Mai bis September. Die Wahl der geeigneten Bekämpfungsmethode sollte dabei aber immer einer Spezialfirma überlassen werden. Halten Sie selber auf jeden Fall Abstand!

Warenkorb
Nach oben scrollen