Thripse erkennen und effektiv bekämpfen
Thripse, auch als Fransenflügler oder wissenschaftlich „Thysanoptera“ bekannt, sind winzige Pflanzenschädlinge, die jedoch große Schäden an Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen verursachen können. Dieser Leitfaden hilft Ihnen, Thripse zu erkennen und ihre Schadbilder zu identifizieren.
Natürlich erfahren Sie auch alles über effektive Methoden zur Bekämpfung von Thripsen, ganz ohne chemische Mittel.
Was sind Thripse?
Thripse sind kleine, geflügelte Insekten, die zu den Fransenflüglern (Thysanoptera) gehören. Weltweit gibt es über 5.500 bekannte Arten, von denen in Deutschland rund 230 Arten vorkommen.
Davon sind bei den deutschen Pflanzenschutzämtern 26 Arten als Schädlinge gelistet. Zu den wichtigsten Arten gehören:
- Frankliniella occidentalis
- Frankliniella intonsa
- Thrips tabaci
- Parthenothrips dracaenae
- Limothrips cerealium
- Limothrips denticornis
- Haplothrips aculeatus
Diese Insekten ernähren sich von Pflanzenzellen, indem sie die Pflanzenoberfläche anstechen und den Saft aussaugen. Das führt zu sichtbaren Schäden an Blättern und Blüten.
Aussehen: Thripse sind etwa 1-3 mm lang und haben eine schmale, längliche Form. Sie können gelblich, braun oder auch schwarz gefärbt sein.
Lebensraum: Sie sind sowohl auf Zimmerpflanzen wie der Monstera als auch im Garten zu finden.
Thripse erkennen: Symptome und Schadbild
Thripse saugen mit ihren stark abgewandelten Mundwerkzeugen den Pflanzensaft aus den äußeren Schichten der Blätter. Dadurch hinterlassen sie markante Schäden an den Blättern der Pflanzen.
Ein Befall mit Thripsen lässt sich anhand der folgenden Symptome erkennen, kann jedoch auch leicht mit dem Schadbild von Spinnmilben verwechselt werden:
- Helle, silbrig schimmernde Flecken auf den Blättern, die durch das Aussaugen der Blattzellen entstehen.
- Verkrümmte oder verfärbte Blätter: Thripse verursachen oft Missbildungen oder braune Flecken auf den Blättern.
- Thripse hinterlassen kleine, schwarze Kotflecken auf den Blättern, die als Punkte wahrgenommen werden.
- Einige Arten verursachen sogenannte Pflanzengallen, in denen sie dann leben und sich ernähren.
Besonders bei Pflanzen wie der Monstera ist es wichtig, frühzeitig zu handeln, um weitere Schäden zu verhindern.
Ursachen: Woher kommen Thripse?
Thripse gelangen oft durch offene Fenster in den Haushalt. Sie können allerdings auch mit dem Kauf bereits befallener Pflanzen eingeschleppt werden. Eine schlechte Belüftung und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen die Anwesenheit dieser Schädlinge. Denn unter diesen Bedingungen fühlen sie sich pudelwohl.
Wie schlimm sind Thripse?
Thripse sind ernstzunehmende Schädlinge, die das Wachstum der Pflanze stark beeinträchtigen können. Durch die Saugtätigkeit der Fransenflügler verlieren die Pflanzen im besten Fall nur ein wenig an Vitalität.
Da es sich aber um Überträger von Viruserkrankungen handelt, können Pflanzen bei einem starken Befall jedoch langfristig geschädigt werden, oder sogar vollständig absterben. Besonders Zimmerpflanzen wie die Monstera werden bevorzugt von Thripsen befallen.
Thripse bekämpfen: Die besten Methoden
Chemische Mittel können eine effektive Lösung sein, wenn der Befall bereits stark ist. Produkte wie Insektizide auf Basis von Pyrethroiden oder Neonicotinoiden wirken zwar schnell, sind aber nur mit Vorsicht zu genießen.
Denn die enthaltenen Wirkstoffe können durchaus auch schädlich für die Umwelt, Menschen und auch Haustiere sein. Darum sollte man zuerst eine biologische Lösung nutzen, bevor man direkt zur chemischen Keule greift.
Nützlinge gegen Thripse
Raubmilben gegen Fransenflügler
Raubmilben (Amblyseius cucumeris) sind eine hervorragende Wahl, um Thripse auf natürliche Weise zu bekämpfen. Sie ernähren sich von den Larven und Eiern der Schädlinge und verhindern so deren Vermehrung.
Anwendung: Raubmilben werden direkt auf die befallenen Pflanzen oder in die Erde eingebracht. Sie suchen aktiv nach den Thripsen und bekämpfen sie zuverlässig.
Vorteile: Diese Methode ist besonders für Zimmerpflanzen oder Pflanzen im Gewächshaus geeignet, da sie schonend und chemiefrei ist.
Florfliegenlarven
Eine weitere Möglichkeit, Thripse zu bekämpfen, ist der Einsatz der Larven der Florfliege (Chrysoperla carnea). Diese Nützlinge sind besonders gefräßig und können große Mengen der Fransenflügler in kurzer Zeit vertilgen.
Anwendung: Die Larven werden auf den betroffenen Pflanzen verteilt. Sie suchen gezielt nach Thripsen und anderen Schädlingen und vertilgen diese.
Vorteile: Florfliegenlarven sind vielseitig einsetzbar und greifen nicht nur Thripse, sondern auch andere Schädlinge wie Blattläuse und Schmierläuse an.
Neemsamen als natürliches Insektizid:
Ein bewährtes Mittel gegen Thripse sind die Samen des Neembaums. Hiermit lässt sich ein wirksames Wasserextrakt herstellen, das Sie auf die befallenen Pflanzen sprühen können. Zusätzlich kann man die Neemsamen in die Pflanzerde mischen.
Hierdurch kann der Wirkstoff Azadirachtin durch die Pflanzen aufgenommen werden und wird so an die Schädlinge weitergegeben. Er verhindert eine Häutung der Fransenflügler, wodurch sie in ihrer zu engen Haut absterben.
Thripse in der Erde bekämpfen
Neemöl-Gießlösung:
Dazu wird ein Wasserextrakt mit Neemöl als Gießwasser verwendet, um die Pflanze zu wässern. So dringt das Neemöl in die Erde ein und bekämpft dort versteckte Thripse.
Nützlinge wie Nematoden:
Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer können im Boden versteckte Puppen der Fransenflügler parasitieren und so abtöten. Hierzu eignen sich besonders Nematoden der Arten Steinernema und Heterorhabditis.
Fransenflügler mit Hausmitteln bekämpfen
Seifenlösung:
Eine milde Seifenlösung kann die Thripse ersticken. Verwenden Sie eine Mischung aus Wasser und biologisch abbaubarer Seife, um die Pflanze gründlich zu besprühen. Diese Methode sollte jedoch nicht gleichzeitig mit einer Neemöl-Behandlung erfolgen, um sicherzustellen, dass das Neemöl nicht abgewaschen wird.
Knoblauch oder Zwiebel:
Der starke Geruch von Knoblauch oder Zwiebeln kann Thripse abschrecken. Dazu können Sie kleine Stücke um die Pflanze herum legen. Alternativ kann man die Pflanze auch mit einem Knoblauchextrakt einsprühen. Auch dies sollte nicht in Kombination mit Neemöl erfolgen.
Spezialfall: Thripse an Monstera bekämpfen
- Überprüfen Sie die Blätter regelmäßig auf Schäden. Entfernen Sie befallene Blätter, um eine Ausbreitung zu verhindern und stellen Sie befallene Pflanzen sofort in Quarantäne.
- Spülen Sie die gesamte Pflanze unter der Dusche ab, um den Großteil der Schädlinge zu beseitigen.
- Setzen Sie danach eine Kombination aus Raubmilben und Florfliegenlarven ein, um die Thripse zu bekämpfen.
- Verwenden Sie zusätzlich systemische Insektizide wie Neem. Diese Insektizide werden von der Pflanze aufgenommen und können Thripse abtöten, wenn sie die Pflanze anstechen und den Saft saugen.
Fransenflügler bekämpfen: Langfristige Prävention
- Lüften Sie regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend Frischluft. Denn mit einer guten Luftzirkulation, können Sie Fransenflügler fernhalten.
- Neue Pflanzen sollten isoliert werden und in Quarantäne bleiben, bis sicher ist, dass sie frei von Schädlingen sind.
- Thripse verstecken sich oft auf der Unterseite der Blätter, daher sollten Sie diese regelmäßig überprüfen.
Mit unserem Leitfaden sollten Sie zukünftig in der Lage sein, Thripse effektiv zu bekämpfen und von Ihren Pflanzen fernzuhalten. Sollten Sie Fragen zur Umsetzung haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne.