Spinnmilben erkennen und bekämpfen

Wenn Ihre Pflanze plötzlich nicht mehr gesund aussieht, können Schädlinge am Werk sein. Spinnmilben (Tetranychidae) gehören dabei zu den häufigsten Ursachen. Wie Sie diese Pflanzenschädlinge erkennen und wieder loswerden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dafür verraten wir Ihnen effektive Methoden, mit denen Sie Spinnmilben bekämpfen können. Wie gewohnt, auf völlig natürliche Art und Weise, ohne schädliche Chemie. Natürlich zeigen wir Ihnen auch, wie sie die Spinnmilbe erkennen und geben Ihnen die Tipps, um einem Befall vorzubeugen.

Spinnmilben bekämpfen: Wie erkennt man einen Befall?

Grundlegend ist ein Befall mit diesen Schädlingen meist im Herbst und Winter zu beobachten. Denn in diesen Monaten wird vorwiegend geheizt, was für eine trockene Raumluft sorgt. In diesem Klima fühlen sich die ungebetenen Gäste besonders wohl und gedeihen prächtig.

Sind Spinnmilben am Werk, treten meistens vergilbte Blätter an Ihren Pflanzen auf. Dies ist ein relativ sicheres Anzeichen dafür, dass sie von den Pflanzenschädlingen befallen ist. Denn die Schädlinge stechen mit ihrem Saugorgan die Blätter an, um dann den Pflanzensaft auszusaugen. Dabei können sie im schlimmsten Fall sogar Viren übertragen.

Ist der Spinnmilben Befall bereits fortgeschritten, können zusätzlich auch feine Netze, sogenannte Gespinste, an der Pflanze beobachtet werden. Denn die Tiere sind in der Lage einen Spinnfaden zu erzeugen. Diese Gespinste werden mit der Zeit immer größer und benetzen dann große Teile der Pflanze. Im schlimmsten Fall sogar ganze Triebe. Da sie jedoch sehr fein sind, werden sie oft übersehen. Hier kann Ihnen ein kleiner Trick weiterhelfen. Besprühen Sie Ihre Pflanze einfach mit etwas Wasser. Denn hierdurch bilden sich feine Tröpfchen auf den Gespinsten, wodurch diese sehr gut sichtbar werden.

Allerdings kann es auch vorkommen, dass keine Gespinste vorhanden sind und Ihre Pflanzen trotzdem unter den Schädlingen leiden. Denn sogenannte falsche Spinnmilben, wie die Orchideen-Spinnmilbe, verfügen über keine Spinndrüse.

Spinnmilben: Das sind die häufigsten Arten

Obwohl es zahlreiche Spinnmilben Arten gibt, sind es nur vier, die hierzulande am häufigsten anzutreffen sind.

Spinnmilben mit ihren Gespinsten an einer Pflanze mit fortgeschrittenem Befall

So erkennen Sie Spinnmilben

Wenn Sie Spinnmilben bekämpfen wollen, sollten Sie zuerst in der Lage sein, die Schädlinge auch einwandfrei zu erkennen. Denn nur so können Sie geeignete Maßnahmen einleiten, um Ihren Pflanzen zu helfen. 

Spinnmilben erkennen Sie sowohl an der Größe, als auch ihrer Färbung. Eine Spinnmilbe hat eine länglich ovale Gestalt und wird bis zu 0,7mm lang. Damit sind sie nicht gerade groß, können aber zum Beispiel mit einer Lupe besser erkannt werden. Je nach Art, Jahreszeit und Wirtspflanze, sind sie entweder rot oder orange gefärbt. Ihre Farbe kann aber auch in den gelblichen oder grünlichen Bereich gehen. Wie auf der nachfolgenden Grafik zu sehen ist, haben sie auch manchmal Flecken auf dem Rücken.

Wenn die Schädlinge auf Ihrer Pflanze so aussehen, müssen Sie Spinnmilben bekämpfen.

Nachdem Sie die Schädlinge einmal entlarvt haben, können Sie gezielt gegen sie vorgehen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, nutzen Sie doch einfach unsere praktische Online-Schädlingsbestimmung. Natürlich können Sie uns auch jederzeit gerne persönlich kontaktieren, oder uns eine Probe der Schädlinge zur exakten Bestimmung zukommen lassen.

Welche Pflanzen befallen die Schädlinge bevorzugt?

Spinnmilben sind nicht gerade wählerisch, haben aber einige Pflanzenarten auf ihrer Liste, die sie bevorzugt befallen. Hierzu gehören nicht nur Kulturpflanzen im Freiland, sondern auch Zimmerpflanzen. Bevorzugt befallen die Schädlinge:

Aber auch wenn Spinnmilben diese Pflanzen bevorzugt befallen, nutzen sie die Gelegenheit aus, wenn eine Pflanze erkrankt ist und sie leichtes Spiel haben.

Spinnmilben bekämpfen: So gehen Sie richtig vor

Um Spinnmilben bekämpfen zu können, brauchen Sie keine chemischen Mittel. Denn das geht auch völlig natürlich, mit Nützlingen. So ist sichergestellt, dass weder Ihre Pflanze, noch Sie selber oder Ihre Haustiere Schaden nehmen.

Raubmilben der Art Phytoseiulus persimilis leisten im Kampf gegen die Schädlinge hervorragende Arbeit. Diese kleinen Helfer sind nur ca. 0,1 – 0,2 mm groß und haben eine kugelige Gestalt. Von ihren Beutetieren unterscheiden sich die Nützlinge durch die rote Färbung und die höhere Beweglichkeit. 

Ein Raubmilben-Weibchen kann pro Tag 5-7 Spinnmilben abtöten oder 20 Jungtiere bzw. Eier aussaugen. So wird der Spinnmilbenbestand sehr schnell und zuverlässig verkleinert und Sie haben wieder Freude an Ihren Pflanzen.

Aber es gibt natürlich noch weitere Dinge, die Sie unterstützend tun können, um dem Befall schnellstmöglich ein Ende zu bereiten.

Hierzu gehört die Verwendung von Niemsamen. Diese Methode hat sich besonders bewährt. Denn der in den Samen enthaltene Wirkstoff ist besonders effektiv. Dieser wird nach der Anwendung von den Pflanzen mittels der Blattsäfte bis in eine Höhe von 1,50m transportiert. Wenn die Schädlinge nun die Pflanzensäfte aussaugen, nehmen Sie auch den Wirkstoff auf.

Er bewirkt bei den Schädlingen eine Hemmung der Häutung. Die Tiere können also nicht mehr weiter wachsen und sterben. So wird für eine schnelle Dezimierung des Befalls gesorgt. Natürlich kann man Niemsamen auch sehr gut zur Vorbeugung einsetzen.

Was kann man noch gegen die Schädlinge tun?

Nutzen Sie Wasser:

Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit. Besprühen Sie einfach Ihre Pflanzen und auch den Boden regelmäßig mit Wasser. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit kann Ihnen dabei helfen, das Problem zu bekämpfen. Hierzu können Sie kleine Schalen mit Wasser auf die Heizkörper stellen.

Isolieren Sie befallene Pflanzen:

Wenn Sie die Vermutung haben, dass eine Ihrer Pflanzen von den Schädlingen befallen ist, isolieren Sie diese von den anderen Pflanzen. So können Sie eine weitere Ausbreitung verhindern.

Entfernen Sie die Spinnmilben:

Sind nur wenige Schädlinge auf der Pflanze, können Sie diese auch manuell entfernen. Wischen Sie die Pflanze dazu mit einem weichen Tuch ab oder nutzen Sie einen Wasserstrahl, um die Schädlinge abzuspülen.

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