Spinnmilben: So erkennen und bekämpfen Sie die Schädlinge
Spinnmilben (Tetranychidae) sind kleine Krabbeltiere, die zu den Spinnentieren gehören und unsere Pflanzen oft krank machen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sie erkennen und schnell loswerden können. Natürlich ganz ohne schädliche Chemie. Wir geben Ihnen auch Tipps, wie Sie verhindern können, dass die Schädlinge wiederkommen.
Wie merkt man, dass Pflanzen Spinnmilben haben?
Meistens bemerkt man Spinnmilben im Herbst und Winter, weil wir dann heizen und die Luft trocken wird. Das mag die Spinnmilbe sehr. Wenn Ihre Pflanzen dann noch gelbe Blätter bekommen, könnte das ein Zeichen für einen Befall mit diesen Schädlingen sein. Denn sie saugen mit ihrem Saugorgan den Saft aus den Blättern und können dabei sogar Krankheiten übertragen.
Bei den meisten Spinnmilbenarten sehen Sie feine Netze zwischen den Blättern oder am Stamm der Pflanzen. Das sieht aus wie Spinnweben. Manchmal sind diese Netze, oder auch Gespinste genannt, schwer zu sehen. Wenn Sie jedoch die Pflanze mit Wasser besprühen, sehen Sie die Netze besser, weil sie dann glänzen.
Aber nicht jede Spinnmilbe macht Netze. Denn manche Arten haben diese Fähigkeit nicht. Dann handelt es sich um sogenannte falsche Spinnmilben, wie die Orchideen-Spinnmilbe. Der Grund dafür ist, dass diese Arten keine Spinndrüse haben.
Sind diese eindeutigen Anzeichen noch nicht vorhanden, gibt es aber noch einen anderen Trick. Halten Sie ein weißes Blatt Papier unter die Pflanze und schütteln Sie sie leicht. Fallen kleine Punkte darauf, die sich bewegen, sind das wahrscheinlich Spinnmilben.
Indem Sie auf diese Anzeichen achten, können Sie Spinnmilben frühzeitig erkennen und schneller handeln.
Die häufigsten Spinnmilben-Arten
Es gibt weltweit über 1.000 Arten von Spinnmilben, aber bei uns sind nur ein paar davon häufig anzutreffen:
- Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae)
- Gewächshaus-Spinnmilbe (Brevipalpus obovatus)
- Obstbaum-Spinnmilbe (Panonychus ulmi)
- Kakteen-Spinnmilbe (Brevipalpus russulus)
- Nadelholzspinnmilben (Oligonychus ununguis)
- Orchideen-Spinnmilbe (Tenuipalpus pacificus)
Wie leben Spinnmilben?
Spinnmilben sind sehr klein, aber sie können sich schnell vermehren und dann großen Schaden anrichten.
Eine Spinnmilbe lebt nur ein paar Wochen, aber in dieser Zeit ist sie sehr aktiv. Ein Weibchen legt in diesem Zeitraum bis zu 100 Eier. Etwa 3 Tage nach der Ablage, schlüpfen die neuen Spinnmilben. Nach 2 Wochen sind die Nachkommen dann schon wieder bereit, selbst Eier zu legen.
Nun können Sie sich sicherlich vorstellen, wie schnell eine Ausbreitung der Schädlinge geschieht und warum es so wichtig ist, die ungebetenen Gäste rechtzeitig zu bekämpfen.
Wie erkennt man Spinnmilben?
Spinnmilben sind sehr klein, meistens unter 1 mm. Darum kann eine Lupe hilfreich sein, um sie zu erkennen. Denn so können Sie die Schädlinge besser sehen.
Die Spinnmilbe kann rot, orange, gelb oder auch grün sein. Das hängt von der Art, der Jahreszeit und der befallenen Pflanze ab. Manchmal haben sie auch Flecken.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich in Ihrem Fall um Spinnmilben handelt, nutzen Sie doch einfach unsere praktische Online-Schädlingsbestimmung. Natürlich können Sie uns auch jederzeit gerne persönlich kontaktieren, oder uns eine Probe der Schädlinge zur exakten Bestimmung zukommen lassen.
Welche Pflanzen mögen Spinnmilben besonders?
Spinnmilben sind nicht wählerisch, aber die folgenden Pflanzen mögen sie besonders:
- Gurken, Tomaten, Bohnen, Kartoffeln
- Obstbäume wie Äpfel, Birnen, Pflaumen
- Beeren wie Himbeeren, Erdbeeren
- Rosen, Azaleen, Hibiskus, Palmen, Orchideen, Kakteen
Auch wenn die Spinnmilbe diese Pflanzen am liebsten mag, nutzt sie trotzdem jede Gelegenheit sofort aus. Besonders wenn eine Pflanze erkrankt ist und sie leichtes Spiel hat.
Wie wird man Spinnmilben los?
Um Spinnmilben zu bekämpfen, brauchen Sie keine chemischen Mittel. Denn das geht auch völlig natürlich, mit Nützlingen.
Nützlinge wie Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) fressen Spinnmilben und helfen so, sie zu bekämpfen. Ein Raubmilben-Weibchen kann jeden Tag viele dieser Schädlinge fressen. Auch die Eier der Spinnmilbe werden von ihnen ausgesaugt. So wird der Spinnmilbenbestand sehr schnell und zuverlässig verkleinert und Sie können wieder Freude an Ihren Pflanzen haben.
Natürlich gibt es noch weitere Dinge, die Sie unterstützend tun können, um Spinnmilben loszuwerden.
Niemsamen sind dafür eine hervorragende Wahl. Denn die Samen enthalten einen Stoff, der den Schädlingen schadet und sie abtötet.
Was kann man noch tun?
Wasser hilft:
Spinnmilben mögen keine Nässe. Besprühen Sie einfach Ihre Pflanzen und auch den Boden regelmäßig mit Wasser. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit kann Ihnen dabei helfen, das Problem zu bekämpfen. Hierzu können Sie kleine Schalen mit Wasser auf die Heizkörper stellen.
Isolieren Sie befallene Pflanzen:
Isolieren Sie alle befallenen Pflanzen, damit sich die Spinnmilben nicht ausbreiten.
Entfernen Sie die Spinnmilben:
Sind nur wenige Milben auf der Pflanze, können Sie diese einfach mit einem weichen Tuch abwischen oder mit Wasser abspülen.
Mit all diesen Tipps können Sie Ihre Pflanzen schützen und Spinnmilben erfolgreich bekämpfen.
Wie kann sich die Pflanze nach einem Befall am besten erholen?
Nachdem Sie die Spinnmilben erfolgreich bekämpft haben, brauchen Ihre Pflanzen etwas Pflege, um sich wieder zu erholen.
- Zuerst sollten Sie alle kranken und stark befallenen Blätter vorsichtig entfernen, damit die Pflanze ihre ganze Kraft in die gesunden Teile stecken kann.
- Geben Sie der Pflanzen dann regelmäßig Wasser, aber achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel geben, denn Staunässe mögen Pflanzen nicht.
- Zusätzlich hilft eine ausgewogene Düngung Ihren Pflanzen, wichtige Nährstoffe zu bekommen, die sie zum Wachsen brauchen.
- Stellen Sie sie an einen Ort, wo sie genug Licht bekommen, aber nicht in der prallen Sonne stehen. Mit ein bisschen Zeit und Sorgfalt werden sie bald wieder gesund und stark aussehen.
Was sind die häufigsten Fehler bei der Bekämpfung von Spinnmilben?
Bei der Bekämpfung von Spinnmilben machen viele Leute ein paar typische Fehler. Einer der größten Fehler ist, zu spät zu reagieren. Wenn Sie die ersten Anzeichen eines Befalls, wie vergilbte Blätter oder feine Netze, sehen, sollten Sie sofort handeln.
Manche greifen schnell zu chemischen Mitteln, ohne vorher natürliche Methoden auszuprobieren. Diese wirken oft genauso gut und sind sicherer für Ihre Pflanzen, Sie selbst und Ihre Haustiere.
Ein weiterer Fehler ist, die Pflanzen zu sehr zu nässen. Denn die Spinnmilbe mag zwar keine hohe Luftfeuchtigkeit, aber zu viel Wasser kann den Pflanzen auch schaden.
Außerdem vergessen einige, die Behandlung zu wiederholen. Oft reicht eine einmalige Behandlung nicht aus, um alle Milben und deren Eier loszuwerden. Es ist jedoch wichtig, konsequent zu bleiben und die Behandlung, falls nötig, zu wiederholen.
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