Maikäfer: So erkennen und bekämpfen Sie die Schädlinge
Blatthornkäfer (Scarabaeidae) sind in Europa weit verbreitet. Zu dieser Familie zählt auch der Maikäfer (Melolontha) mit seinen Unterarten. In Mitteleuropa sind hiervon zwei Arten vorwiegend anzutreffen. Der Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) und der Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani). Die dritte Art, der Kaukasische Maikäfer (Melolontha pectoralis) ist eher selten zu finden.
Wie sein Name schon verrät, fliegt dieser Schädling im Mai durch die Lüfte und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. In diesem Zeitraum richtet er erheblichen Schaden an. Aber auch danach ist es nicht vorbei, weil die Maikäfer Larve versteckt im Boden weiterlebt und bekämpft werden sollte. Denn ungefähr alle vier Jahre kommt es zu einer regelrechten Maikäfer-Plage.
Um Sie bestmöglich im Kampf gegen den Maikäfer und seine Larven zu unterstützen, haben wir in diesem Artikel alle nützlichen Informationen für Sie zusammengefasst. Dabei erfahren Sie nicht nur, wie man die ungebetenen Gäste bekämpft, sondern auch mehr über ihre Lebensweise und vor allem, wie man die Vertreter des Maikäfers erkennt.
So erkennen Sie die Käfer
Der Maikäfer ist tagaktiv und versteckt sich die restliche Zeit vor seinen Feinden. Wenn Sie dennoch ein Exemplar zu Gesicht bekommen, sollten Sie auch in der Lage sein, die Schädlinge zu erkennen. Nur so ist es möglich, geeignete Maßnahmen gegen sie einzuleiten. Darum haben wir für Sie nachfolgend die wichtigsten Erkennungsmerkale zusammengefasst.
Wie sieht ein Maikäfer aus?
Der Maikäfer wird bis zu 3 cm groß. Sein Körper weist eine helle Behaarung auf. Sowohl sein Kopf, als auch sein Halsschild sind schwarz gefärbt. Die großen Deckflügel, Beine und Fühler sind meist rötlich-braun. Unter den Deckflügeln liegen geschützt die dünnen Hautflügel, mit denen sie fliegen können.
Markant sind die fächerartigen Fühler der Männchen. Bei den Weibchen sind diese weniger ausgeprägt. Da sich in den Fühlern auch die Geruchsnerven des Maikäfers befinden, steht außer Frage, dass die größeren Fühler der Männchen auch mehr davon haben. Das ermöglicht ihnen einen erheblich besseren Geruchssinn, der ihnen dabei hilft, die paarungswilligen Weibchen aufzuspüren.
Betrachtet man diesen Käfer von der Seite, erkennt man ein schwarz-weißes Zickzackmuster, was ihn unverkennbar macht.
Wie viel Beine hat ein Maikäfer?
Maikäfer haben drei Beinpaare, also sechs Beine. Diese sind mit kleinen Widerhaken versehen, wodurch die Käfer sich sicher auf Pflanzen und Bäumen bewegen können. Wenn Sie auf der menschlichen Haut landen, fühlt es sich durch die Widerhaken fast so an, als würden Maikäfer stechen. Das können sie aber nicht, denn Sie besitzen gar keinen Stachel.
Was fressen Maikäfer?
- Buchen
- Eichen
- Birken
- Obstbäumen
Natürlich sieht es nicht schön aus, wenn die Bäume kahlgefressen sind. Aber gesunde Pflanzen überstehen diesen Kahlschnitt, ohne Schaden zu nehmen. Die wirkliche Gefahr durch den Maikäfer liegt viel weiter unten.
Wie lange leben Maikäfer?
Der Lebenszyklus eines Maikäfers unterscheidet sich stark vom Zyklus anderer Käferarten. Denn er ist zwar jedes Jahr anzutreffen, schwärmt aber nur alle vier Jahre in Massen aus. Dann kommt es zur regelrechten Plage, weshalb dieses Jahr auch Maikäferjahr genannt wird. Ausgewachsene Maikäfer leben dabei nicht gerade lange, denn Sie werden nur 1-2 Monate alt.
In diesem Zeitraum paaren sich die Käfer und legen ihre Eier in der Erde ab, damit die nächste Generation schlüpfen kann. Die Männchen des Maikäfers sterben nach der Paarung, wohingegen die Weibchen erst nach der Eiablage das Zeitliche segnen. Hierbei legen sie mit ihrem Legebohrer zwischen 10-100 Eier gut versteckt in der feuchten Erde ab.
Wann schlüpfen Maikäfer?
Nach der erfolgreichen Metamorphose der Engerlinge, graben sich die Maikäfer aus dem Erdreich frei. Dies geschieht in den Monaten April und Mai. Deshalb sieht man diese Schädlinge auch, ihrem Namen entsprechend, meist im Mai, manchmal auch bis in den Juni umherfliegen.
Maikäfer Larve: Der Engerling des Maikäfers lebt lange in der Erde
Die Maikäfer Larve wird auch Engerling genannt. Sie sind gelblich-weiß gefärbt und werden bis zu fünf Zentimeter groß. Der Kopf der Engerlinge ist braun gefärbt. Sie besitzen drei Beinpaare, mit denen sie sich fortbewegen können. Ihr Hinterleib ist durch eine ringförmige Furche zweigeteilt. Man findet sie meist in einer gekrümmten Haltung vor, in der sie aber natürlich nicht immer verharren. Nachdem die Larven des Maikäfers aus den Eiern geschlüpft sind, verbleiben sie ca. 2-4 Jahre im Boden und ernähren sich dort von den Wurzeln der Pflanzen.
Aus diesem Grund können sie erheblichen Schaden anrichten, denn die Pflanzen sind dadurch nicht mehr in der Lage, genügend Wasser und Nährstoffe aufzunehmen und gehen ein. Oftmals ist dies beim heimischen Rasen anhand der braunen Flecken zu beobachten. Diese lassen sich dann teils sogar einfach abziehen. Im schlimmsten Fall können aber auch ganze Ernten der Bauern ausbleiben, weshalb es so wichtig ist, die Larven des Maikäfers zu bekämpfen.
Maikäfer Junikäfer: Wie unterscheiden sich die beiden Arten voneinander?
Maikäfer und Junikäfer werden häufig verwechselt. Es gibt allerdings eindeutige Merkmale, durch die Sie diese beiden Käferarten unterscheiden können. Die Farbe des Maikäfers ist wesentlich dunkler, denn der Junikäfer ist hellbraun und deutlich dichter behaart. Auch die Größe ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal. Denn die Länge des Junikäfers beträgt maximal 1,8 cm. Damit ist er wesentlich kleiner.
Ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung der Käferarten sind die Fühler. Denn die Form der Maikäfer-Fühler ist deutlich ausgeprägter, als die der Junikäfer. Schlussendlich haben Junikäfer kein schwarz-weißes Zickzackmuster, wie es bei den Maikäfern seitlich zu sehen ist.
Sie können Maikäfer und Junikäfer aber auch anhand der Zeit auseinanderhalten zu der Sie sie sehen. Denn die Aktivität des Maikäfers ist tagsüber, die des Junikäfers hingegen eher bei Dämmerung, bis hinein in die Nacht.
Wie kann man Maikäfer bekämpfen?
- Um Maikäfer zu bekämpfen, können Sie Niemsamen nutzen. Durch den enthaltenen Wirkstoff Azadirachtin können sich die Larven nicht mehr häuten, weshalb sie nach kurzer Zeit in ihrer zu engen Haut absterben. Dafür setzen sie ein Wassergemisch mit Niemsamen an und gießen damit einfach den Boden. So kommen die Larven mit dem Wirkstoff in Berührung und nehmen diesen auf.
- Sie können auch natürliche Feinde anlocken. Hierzu zählen vor allem Vögel wie der Specht und Amseln. Diese Vogelarten vertilgen die Engerlinge mit Vorliebe, fressen aber auch die erwachsenen Schädlinge. Weitere nützliche Helfer im Kampf gegen die Maikäfer Larven sind Maulwürfe und Mäuse.
- Andere natürliche Feinde des erwachsenen Maikäfers sind Singvögel wie der Star und Krähen oder Raubvögel wie Eulen und Falken. Auch Fledermäuse, Igel, Wildschweine und Dachse leisten ihren Beitrag, um eine Maikäfer-Plage zu verhindern.
- Zum Abschrecken der Käfer können Sie übrigens Knoblauch in Ihrem Gemüsebeet anpflanzen. Denn Maikäfer mögen diesen Geruch nicht. Im Blumenbeet haben sich Rittersporn und Geranien bewährt. Diese Pflanzen sind giftig für die Schädlinge, weshalb sie sie meiden.
Mit all diesen Maßnahmen ist es auf kleinen Flächen (bis 20 m²) möglich, Maikäfer rein biologisch zu bekämpfen und dabei völlig auf Chemie zu verzichten. Damit tun Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern verhindern auch, dass die chemischen Substanzen in unsere Nahrungsmittel gelangen.