Bremse – Das lästige Insekt und wie Sie es effektiv bekämpfen
Sommer, Sonne, Ausreiten – doch plötzlich ein schmerzhafter Stich! Wenn Sie oder Ihr Pferd von einer Bremse „gestochen“ wurden, wissen Sie, wie unangenehm und hartnäckig diese Plagegeister sein können.
Bremsen (Tabanidae) sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen und das Wohlbefinden von Mensch und Tier erheblich beeinträchtigen.
Doch was macht dieses Insekt so besonders? Und vor allem: Was hilft gegen Bremsen, insbesondere bei Pferden? In diesem Artikel erfahren Sie alles zur Erkennung, den Gefahren und den besten Methoden zur Bekämpfung und Vorbeugung der Bremse.
So erkennen Sie Bremsen
Wie sieht die Bremse aus?
Bremsen sind große, robuste Insekten mit einer Körperlänge von etwa 6 bis 25 Millimetern. Sie haben auffällige, oft gemusterte Facettenaugen und eine graubraune oder gelbliche Körperfärbung. Besonders typisch für die Bremse als Insekt sind ihre breiten, kurzen Fühler und die scharfen Mundwerkzeuge, mit denen sie schmerzhafte Verletzungen verursacht.
Hier sollte man jedoch wissen, dass Bremsen nicht stechen oder beißen. Sie zertrümmern mit ihren Mundwerkzeugen eher die Haut, wie mit einem Vorschlaghammer, und schlecken dann das austretende Blut auf. Das ist auch der Grund, warum „Bremsenstiche“ so schmerzhaft sind.


Wo treten Bremsen auf?
Bremsen bevorzugen feuchte Gebiete, Weiden, Waldlichtungen und landwirtschaftliche Flächen, wo sie Pferde, Rinder und Menschen als Wirte aufsuchen. Sie sind besonders in den warmen Monaten zwischen Mai und September aktiv und häufig in der Nähe von stehenden Gewässern anzutreffen, wo sie ihre Eier ablegen.
Woran erkennt man einen Befall?
Ein Befall durch Bremsen macht sich durch ständiges Unruheverhalten von Pferden oder anderen Weidetieren bemerkbar. Pferde schlagen mit dem Schweif, bewegen sich unruhig oder scheuen grundlos. Auch juckende, blutige „Stichwunden“ mit Schwellungen sind ein deutliches Zeichen.
Schadwirkung – Wie gefährlich sind Bremsen?
Auswirkungen auf Mensch und Tier
Bremsen sind nicht nur nervtötend, sondern können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Wie bereits erwähnt, ist ihre Attacke besonders schmerzhaft, da sie die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen zertrümmern, anstatt nur zu stechen oder zu beißen. Das verursacht:
- Starke Schwellungen und Juckreiz durch den Speichel der Bremse.
- Allergische Reaktionen bei empfindlichen Personen oder Tieren.
- Erhöhtes Infektionsrisiko, da Bremsen oft Schmutz und Krankheitserreger von einem Wirt zum anderen übertragen. Dazu gehören unter anderem Bakterien wie Francisella tularensis (Erreger der Tularämie) oder Parasiten wie Trypanosoma.
- Besonders für Pferde ist ein ständiger Befall durch Pferdebremsen sehr belastend, da er Stress verursacht und die Tiere in ihrer natürlichen Bewegung einschränkt.


Bekämpfung – Diese Methoden helfen gegen Bremsen
Wenn Sie Bremsen effektiv bekämpfen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Mechanische Bekämpfung durch Bremsenfallen
Eine der effektivsten Methoden sind Bremsenfallen. Diese locken Bremsen mit einer dunklen Kugel an, die die Wärme eines Tieres simuliert. Sobald die Bremse landet und zuschlagen will, merkt sie, dass kein Blut austritt. Daraufhin fliegt sie nach oben weg und wird direkt in einen Fangbehälter geleitet. Folgende Modelle eignen sich besonders:
- Große Bremsenfalle für Weide und Paddock – ideal für offene Flächen.
- Kleine Bremsenfalle für Stall und Paddock – gut geeignet für begrenzte Bereiche.
Bremsensprays und Pflegeprodukte zur Bekämpfung
- Ein wirksames Insektenspray für Pferde schützt Ihr Tier über mehrere Stunden vor Bremsen. Auf dem Markt erhältliche Sprays sind meist auf Basis von Icaridin oder DEET, da sie besonders abschreckend wirken. Allerdings birgt Chemie auch immer Gefahren für das Tier selber, weshalb man gut abwägen sollte, ob man chemische Insektensprays einsetzen möchte, oder nicht.
- Insektensprays mit Neemöl und ätherischen Ölen sind auch als Pferdedeo bekannt. Sie wirken auch hervorragend gegen die Bremse und andere Insekten. Sie sind auf völlig natürlicher Basis aufgebaut und können dadurch sogar bei empfindlichen Tieren problemlos eingesetzt werden. Die Inhaltsstoffe pflegen zusätzlich sanft das Fell und die Haut der Tiere.
- Pferdeshampoo mit Neemöl ist nicht nur pflegend, sondern kann bereits beim Waschen vorbeugend gegen Bremsen wirken.
Biologische Bekämpfung
Natürliche Feinde von Bremsen sollten gefördert werden. Das sind z.B. Libellen, Vögel und Fledermäuse. Durch die Schaffung einer biodiversen Umgebung kann man die lästigen Insekten auf natürlichem Weg reduzieren.
Vorbeugung – So vermeiden Sie einen Bremsenbefall
- Durch eine optimale Stall- und Weidepflege können Sie die Bremsenpopulation gering halten.
- Vermeiden Sie stehendes Wasser, da sich hier Bremsenlarven entwickeln.
- Mähen Sie die Weideflächen und entfernen Sie den Kot regelmäßig, um die Attraktivität für Bremsen zu verringern.
Zusätzlicher Schutz für Pferde
- Nutzen Sie Fliegendecken oder Fliegenmasken, um empfindliche Bereiche zu schützen.
- Reiten Sie bevorzugt in windigen oder schattigen Bereichen, da Bremsen dort weniger aktiv sind.
- Bevorzugen Sie die frühen Morgenstunden für Ihren Ausritt.
- Tragen Sie helle Kleidung, da Insekten durch dunkle Kleidung eher angezogen werden.
Weitere Tipps gegen Bremsen
- Knoblauch als Futterzusatz kann helfen, Bremsen fernzuhalten.
- Duftstoffe wie Lavendelöl, Kokosöl oder Nelkenöl können kurzfristig Bremsen abschrecken. Sie sind bei Weitem aber nicht so effektiv, wie ein natürliches Insektenspray.
- Essigwasser als natürliches Hausmittel zur Fellpflege kann eine zusätzliche Barriere bieten, besser ist jedoch ein hochwertiges, natürliches Pferdeshampoo.
Häufig gestellte Fragen über Bremsen
Wie gefährlich ist die Bremse für Pferde und Menschen?
Sogenannte „Bremsenstiche“ sind sehr schmerzhaft und können Infektionen verursachen. Zudem können sie Krankheiten übertragen, was besonders für Pferde problematisch sein kann.
Können Bremsen stechen oder beißen?
Nein, sie zertrümmern die Haut mit ihren Mundwerkzeugen eher, wie mit einem Vorschlaghammer, und lecken dann das austretende Blut auf.
Kann man einen Befall vollständig beseitigen?
Eine komplette Ausrottung ist kaum möglich, aber mit den richtigen Methoden kann die Population stark reduziert werden.
Welche natürlichen Feinde haben Bremsen?
Libellen, Vögel, Fledermäuse und einige Fische fressen Bremsenlarven oder ausgewachsene Tiere.
Welche Fehler sollte ich bei der Bekämpfung vermeiden?
- Nur chemische Methoden einzusetzen, ohne mechanische oder biologische Alternativen zu kombinieren. Denn durch die Nutzung natürlicher Methoden wird die Gesundheit Ihrer Tiere maßgeblich gefördert.
- Bremsenfallen falsch aufzustellen (z. B. in schattigen statt sonnigen Bereichen).
- Keine langfristige Vorbeugung zu betreiben.
Fazit: Auch natürliche Mittel helfen gegen Bremsen
Bremsen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch ernsthafte Probleme verursachen. Doch mit den richtigen Bekämpfungs- und Vorbeugemaßnahmen lässt sich die Plage deutlich reduzieren. Nutzen Sie Bremsenfallen, Insektensprays auf natürlicher Basis und gezielte Pflegeprodukte, um Ihre Pferde und sich selbst bestmöglich zu schützen!