Stechfliege: Erkennung, Gefahren und effektive Bekämpfung

Stechfliegen sind auch als Stallfliege bekannt

Die warmen Sommermonate bringen nicht nur Sonnenschein, sondern auch unliebsame Plagegeister wie Fliegen mit sich. Gerade in Ställen, auf Weiden und in Gärten werden besonders Stechfliegen zur echten Qual. Die Stechfliege gehört zur Familie der Echten Fliegen (Muscidae) und wird oft mit Bremsen (Tabanidae) verwechselt.

Sie ist für ihre schmerzhaften Stiche bekannt, die nicht nur Menschen, sondern auch Pferde und andere Nutztiere betreffen. Aber was genau macht diese Blutsauger so gefährlich, und wie kann man sich effektiv vor ihr schützen?

In diesem Artikel erhalten Sie umfangreiche Informationen zur Erkennung, Bekämpfung und Vorbeugung dieser Fliegenart.

Stechfliege Stomoxys calcitrans erkennen und bekämpfen

Erkennung: So sieht die Stechfliege aus

Stechfliegen (Stomoxys calcitrans) sind leicht mit anderen Fliegenarten, wie der Stubenfliege (Musca domestica) zu verwechseln. Aber anhand der folgenden Merkmale erkennen Sie diese Fliegen ganz einfach.

Die Stechfliege wird ca. 5 bis 7 mm lang und hat eine gedrungene Körperform. Sie ist meist grau bis braun gefärbt und hat dunkle Streifen auf dem Thorax. Als besondere Erkennungsmerkmale sind ihre kurzen Fühler und der nach vorne gerichtete, zugespitzte Stechrüssel zu erwähnen.

Diese Insekten kommen am häufigsten in feuchten Gebieten, Ställen, auf Weiden und in der Nähe von Vieh vor.

Einen Befall erkennen Sie anhand von zahlreichen, sichtbaren Stichen, einem vermehrten Umherschwirren von Fliegen in Ställen oder auf Weiden und Unruhe bei Tieren wie Pferden und Kühen.

Stress und Unruhe durch Stechliegen oder Stallfliegen bei Tieren

Verhalten der Stechfliege

Stechfliegen sind tagaktive Insekten und werden besonders durch körperwarme Oberflächen und CO2-Emissionen von Tieren und Menschen angelockt. Sie attackieren ihre Opfer bevorzugt an den Beinen, unterhalb des Knies, weshalb sie auch als Wadenstecher oder Wadenbeißer bekannt sind.

Anders als Bremsen, die nach dem Biss meist wieder verschwinden, kehrt die Stechfliege oft mehrfach zur gleichen Stelle zurück, was ihre Angriffe besonders unangenehm und nervig macht.

Lebenszyklus: Vom Ei zur aggressiven Fliege

Die Fortpflanzung der Stechfliege folgt einem klassischen Zyklus. Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier in feuchten organischen Substraten ab. Das kann z.B. auf Mist, feuchtem Heu oder anderem, verrottendem Pflanzenmaterial sein. Ein Gelege umfasst bis zu 200 Eier. Um die Nachkommenschaft zu sichern, legt das Weibchen jedoch mehrere Gelege an. Insgesamt werden von ihm zwischen 600 und 800 Eier abgelegt.

Nach wenigen Tagen schlüpfen die Fliegenlarven und ernähren sich von dem organischen Material, bis sie sich verpuppen. Die Verpuppung dauert je nach Temperatur 1 bis 2 Wochen. Nach etwa drei Wochen ist die neue Generation geschlüpft und beginnt sofort mit der Nahrungssuche.

Da sich die Stechfliege durch die hohe Anzahl der abgelegten Eier rasant vermehrt, sind vorbeugende Maßnahmen entscheidend, um einer Plage entgegenzuwirken!

Männliche und weibliche Stechliege bei der Paarung
Stechfliegen Weibchen vor der Eiablage
Nachaufnahme von Eiern der Stechfliege bzw. Stallfliege

Schadwirkung: Warum ist die Stechfliege so gefährlich?

Die Stechfliege ist nicht nur lästig, sondern kann auch gesundheitliche Probleme verursachen. Ihre Stiche sind nicht nur unangenehm, sondern oftmals auch schmerzhaft und verursachen ein starkes Jucken. Hinzu kommt die Gefahr einer Entzündung der offenen Wunden und auch Infektionen. Denn Stechfliegen können sowohl Bakterien, als auch Viren übertragen.

Bei Pferden und anderen Nutztieren führen die ständigen Angriffe der Fliegen zu Unruhe, Gewichtsverlust, Leistungsminderung und der Verringerung des Milchertrages.

Bekämpfung: Mit natürlichen Methoden gegen Fliegen vorgehen

Die Bekämpfung der Stechfliege kann auf völlig natürliche Weise erfolgen, effektiv und nachhaltig. Deshalb raten wir vom Einsatz chemischer Mittel entschieden ab. Denn diese Stoffe können sowohl der Gesundheit der Tiere, als auch Ihrer eigenen Gesundheit schaden.

Im Gegensatz dazu, sind Neemöl-basierte Produkte selbst für empfindliche Tiere sehr gut verträglich, umweltfreundlich und genauso wirksam.

Pflanzliche Mittel gegen Stechfliegen

Die Stechfliege mit Nützlingen bekämpfen

Nützlinge sind die natürlichen Gegenspieler von Schädlingen. Und natürlich gibt es diese auch gegen Stallfliegen wie die Stechfliege. Je nach dem, ob in Ihrem Stall Fest- oder Flüssigmist vorhanden ist, haben sich zwei Nützlingsarten besonders bewährt.

In Ställen mit Flüssigmist geht die Güllefliege Ophyra aenescens effektiv gegen Stallfliegen vor, indem sich ihre Larven von den Stallfliegenlarven ernähren.

Bei der Nutzung von Festmist hingegen, bekämpfen Schlupfwespen der Art Nasonia vitripennis die Stechfliegen effektiv, indem sie ihre Eier in den Puppen der Stallfliegen ablegen.

In Kombination mit den zuvor genannten pflanzlichen Mitteln, erreichen Sie einen maximalen Schutz gegen die lästigen Fliegen im Stall. Wenn Sie diese Nützlinge interessieren, kontaktieren Sie uns einfach für eine gezielte Beratung.

Alternative Methoden

Bauen Sie sich eine Fliegenfalle aus 2 Plastikflaschen, Wasser, Zucker und etwas Spülmittel. So verringern Sie die Population nachhaltig und verhindern eine erneute Eiablage. Eine einfache Anleitung für diese DIY-Fliegenfalle finden Sie auf unserer Informationsseite „Insektenschutz für Pferd und Reiter“.

Eine weitere Methode sind Fliegengitter und Netze, die Sie in Ställen und Wohnräumen anbringen können. Auch das Fördern von natürlichen Fressfeinden, wie Vögel und Fledermäuse, hat sich mit der Zeit als Maßnahme gegen Fliegen bewährt.

Vorbeugung: So verhindern Sie einen Befall

Häufig gestellt Fragen zur Stechfliege:

Nein, Bremsen sind deutlich größer und verursachen tiefere Verletzungen. Stechfliegen sind kleiner, jedoch ebenso unangenehm, da sie im Gegensatz zu Bremsen mehrfach stechen und sehr hartnäckig sein können.

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Stechfliege beträgt 2 bis 4 Wochen. In dieser Zeit legen sie Hunderte Eier, weshalb eine schnelle Bekämpfung wichtig ist.

Natürliche Mittel wie Neemöl, mechanische Fallen und eine gute Stallhygiene sind die besten Maßnahmen. Zusätzlich helfen Fliegengitter und der Einsatz natürlicher Feinde wie Vögel oder Fledermäuse.

Stechfliegen meiden intensive Düfte wie die von ätherischen Ölen und Essig. Auch Zugluft und trockene Umgebungen erschweren ihnen das Überleben.

Ja, sie können Infektionen und allergische Reaktionen auslösen, insbesondere bei empfindlichen Personen und Tieren. Zudem sind Stechfliegen als Überträger von Krankheiten bekannt.

Mist, feuchte Stellen und organische Abfälle sind ideale Brutplätze für Stallfliegen. Regelmäßige Reinigung hilft, einen Befall zu vermeiden. Auch der Geruch von Schweiß und Kohlendioxid zieht die Stechfliege an.

Fazit: Effektive Schutzmaßnahmen gegen Stechfliegen müssen nicht chemisch sein

Die Stechfliege ist nicht nur eine lästige Plage, sondern kann auch gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier mit sich bringen. Mit den richtigen Vorbeugemaßnahmen und effektiven Bekämpfungsmethoden lassen sich ihre Angriffe jedoch minimieren.

Nutzen Sie natürliche Schutzmittel wie Neemöl, halten Sie den Stall und die Umgebung sauber und setzen Sie auf einfache Fliegenfallen, um den Befall nachhaltig einzudämmen.

Unsere Produkte gegen die Stechfliege:

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