Kleidermotten erkennen und effektiv bekämpfen
Kleidermotten (Tineola bisselliella) können sich schnell zu einem ernsthaften Problem in Ihrem Zuhause entwickeln. Denn diese kleinen, lautlosen Schädlinge nisten sich bevorzugt in Kleiderschränken ein und zerstören wertvolle Textilien aus natürlichen Fasern wie Wolle, Seide oder Baumwolle.
Die ersten Anzeichen eines Befalls sind oft leere Larvenhüllen auf dem Boden oder seltsame Gespinste auf der Kleidung. In fortgeschrittenen Stadien entdecken Sie möglicherweise bereits Löcher in Ihren liebsten Kleidungsstücken.
Um Kleidermotten bekämpfen zu können, gibt es mehrere Methoden, die sowohl effektiv, als auch völlig natürlich sind. Kleidermotten Schlupfwespen sind eine besonders wirksame biologische Bekämpfungsmethode. Diese winzigen Nützlinge legen ihre Eier in die Motteneier, wodurch die Entwicklung der Schädlinge gestoppt wird.
Eine weitere Methode ist die Verwendung von Neemöl-Mischungen, die auf befallene Stellen aufgetragen werden können. Neemöl wirkt als natürliches Insektizid und verhindert, dass sich die Mottenlarven weiterentwickeln. Zusätzlich können Kleidermottenfallen aufgestellt werden, um erwachsene Motten anzulocken und zu fangen, was die Vermehrung unterbindet.
In unseren Wohnräumen finden Kleidermotten ideale Bedingungen vor: warme, dunkle Ecken und reichlich Nahrungsquellen. Der Schaden, den sie anrichten, reicht von unansehnlichen Löchern in Polstern bis hin zu irreparablen Schäden an Kleidung. Daher ist es wichtig, einen Befall frühzeitig zu erkennen und gezielt zu bekämpfen.
In unserem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Kleidermotten erkennen und welche natürlichen Produkte und Methoden Ihnen helfen, diese Plagegeister effektiv zu bekämpfen und dauerhaft fernzuhalten. Finden Sie heraus, wie Sie Kleidermotten erfolgreich den Kampf ansagen können und Ihre wertvollen Textilien schützen.
Kleidermotten erkennen: So sehen die Falter aus
Wie sehen Kleidermotten aus?
Kleidermotten, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Tineola bisselliella, gehören zu den Nachtfaltern. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu 7mm und eine Flügelspannweite von etwa 15 mm.
Kleidermotten erkennen Sie an der charakteristisch strohgelben Färbung. Die Farbe ihrer Flügel hängt allerdings von der Nahrung ab. Deshalb kann sie auch leicht variieren. Da Kleidermotten jedoch keinerlei Flecken oder andere Zeichnungen haben, kann man sie sehr gut von anderen Mottenarten unterscheiden.
Wie der Begriff „Nachtfalter“ schon vermuten lässt, handelt es sich um nachtaktive Tiere. Die Kleidermotte meidet das Tageslicht und wird vorwiegend erst in der Dämmerung aktiv. Aus diesem Grund werden Kleidermotten auch nicht von Lampen oder ähnlichen Lichtquellen angezogen, wie es bei vielen anderen Mottenarten der Fall ist.
Lebenszyklus der Kleidermotte
Kleidermotten haben nur ein sehr kurzes Leben. Denn Ihre Lebenserwartung beträgt lediglich ca. 16-18 Tage. In diesem Zeitraum haben sie nur eines im Kopf: Die Fortpflanzung. Die Weibchen legen nach der erfolgreichen Paarung ca. 0,5mm kleine, weiße Eier ab. In ihrem Leben können das bis 250 Stück sein.
Hieraus schlüpfen dann, nach ungefähr 2 Wochen, ihre Nachkommen. Nach einiger Zeit verpuppen sich die Larven und entwickeln sich zur Kleidermotte. Dieser Vorgang kann, je nach Umgebungsbedingungen, zwischen 60 Tagen und mehreren Monaten betragen. Aber eines ist sicher: Danach beginnt der Kreislauf mit den erwachsenen Faltern erneut.
Unter günstigen Bedingungen kann dieser Zyklus sogar 4 mal im Jahr stattfinden. Und diese günstigen Bedingungen finden Kleidermotten in Ihrem Zuhause vor. Denn in Häusern und Wohnungen sind die Motten vor den draußen herrschenden Witterungen und niedrigen Temperaturen geschützt. So können sie das ganze Jahr über aktiv sein und müssen deshalb gezielt bekämpft werden.
Im Gegensatz dazu, ist die Flugzeit dieser Falter in der Natur auf die Monate Mai bis September begrenzt. Denn in den anderen Monaten herrschen meist zu niedrige Temperaturen, die die Entwicklung der Motten stört.
Kleidermotten Larven: Die eigentlichen Schädlinge
Um Kleidermotten bekämpfen zu können und schnell wieder loszuwerden, sollten Sie auch etwas über die Larven der Kleidermotte wissen. So ist es leichter, geeignete Maßnahmen einzuleiten und schnell wieder Herr der Lage zu werden.
Denn es sind nicht die erwachsenen Falter, die Ihre Kleidung zerstören. Es sind die Kleidermotten Larven, die ihre Entwicklung zum ausgewachsenen Falter nur an tierischen Stoffen wie Wolle, Seide oder Pelz abschließen können.
Wie erkennt man Kleidermotten Larven?
Kleidermotten Larven, oder auch Raupen genannt, schlüpfen aus den gelegten Eiern und sind gelblichweiß gefärbt. Der Kopf der Larven ist gelbbraun und hat zum Körper hin einen dunklen Rand.
Mit einer Länge von ungefähr 1mm sind sie nicht gerade sehr groß und können leicht übersehen werden. Bei Zimmertemperatur und genügend Nahrung wachsen die Larven der Kleidermotte in maximal 10 Monaten auf eine Größe von 1cm heran.
In diesem Zeitraum ernähren sie sich vom Keratin, das in Wolle, Haaren und auch Federn reichlich vorhanden ist. Und genau das ist die Ursache für die Schäden an Ihrer Kleidung und anderen Textilien.
Wie sehen die Schäden durch Kleidermotten Larven aus?
Zu den häufigsten Schäden durch Kleidermotten Larven gehören Löcher in der Kleidung und anderen Textilien. Diese sind aber nicht zwangsläufig ein Erkennungsmerkmal für einen Befall durch die Kleidermotte. Denn die Larven können auch nur den Flor der Textilien oberflächlich abfressen.
So sehen Sie es zwar nicht direkt, aber Ihre Kleidung nimmt trotzdem Schaden. Darum sollte man bei einem Befall durch diese Schädlinge schnellstmöglich handeln, um sie wieder loszuwerden. Auf der nachfolgenden Grafik sehen Sie durch die Larven der Kleidermotte entstandene Löcher in einem Wollpullover.
Kleidermotten bekämpfen: So klappt es auf natürliche Weise
Wer Kleidermotten bekämpfen will, sollte auf natürliche Weise, nachhaltig und effektiv vorgehen. Dazu müssen Sie die Schädlinge zuerst sicher identifizieren. Das kann sich allerdings etwas schwieriger gestalten. Denn wie Sie nun wissen, sind diese Falter sehr lichtscheu. Und wenn sich die Motten gestört fühlen, suchen sie sich sofort ein sicheres Versteck.
Darum sollten Sie besonders dunklere, weniger genutzte Bereiche in Ihren Kleiderschränken und Garderoben auf Zeichen eines Befalls untersuchen. Dazu zählen neben den Motten selbst auch kleine, unregelmäßige Löcher in Textilien, oder feine, seidige Gespinste, die besonders an naturfaserhaltigen Materialien wie Wolle, Seide oder Pelz zu finden sind. Darüber hinaus findet man häufig auch Kotbröckchen, die die Farbe der Textilien haben und oft mit Eiern der Kleidermotte verwechselt werden.
Falls dies noch nicht zum Erfolg führt, gibt es aber noch einen weiteren Trick, mit dem Sie das Kleidermotten Nest finden und dann gezielt gegen die ungebetenen Gäste vorgehen können.
Kleidermotten Nest finden
Am besten setzen Sie Kleidermottenfallen mit Pheromonen als Lockstoff ein. Bei Pheromonen handelt es sich um den natürlichen Lockstoff der Motten Weibchen. Diese locken damit die männliche Kleidermotte zuverlässig an, um sich paaren zu können.
Da die Männchen diesem herrlichen Duft nicht widerstehen können, werden sie auch von der Falle angelockt und bleiben an der klebrigen Oberflächen haften. Das hilft Ihnen nicht nur bei der Identifizierung der Schädlinge, sondern auch das Kleidermotten Nest zu finden.
Dafür sollten Sie möglichst mehrere Fallen an verschiedenen Orten aufstellen. So ist sichergestellt, dass Sie einen möglichst großen Radius abdecken und bei der Suche nach dem Nest Erfolg haben werden.
Wenn Sie dann einige Exemplare gefangen haben, können Sie einfach unsere Online-Schädlingsbestimmung nutzen und überprüfen, ob es sich tatsächlich um Kleidermotten handelt. Natürlich können Sie uns auch direkt für eine persönliche Beratung kontaktieren.
Es kann übrigens auch vorkommen, dass sich keine Motten, sondern nur die Larven in Ihrer Wohnung befinden.
Wenn dies der Fall ist, sind einzig und allein die Löcher in Ihrer Kleidung oder der abgefressene Flor der Textilien ein Indiz für die Anwesenheit der Schädlinge. Aber Achtung, die Löcher können auch von den Larven der Speckkäfer verursacht werden. Deshalb haben wir auch alles Wissenswerte über diese Schädlinge zusammengefasst.
Kleidermotten bekämpfen: Diese Maßnahmen sind nachhaltig und effektiv
Wenn Sie das Nest gefunden und die Schädlinge sicher identifiziert haben, können Sie weitere Maßnahmen ergreifen. Um Kleidermotten bekämpfen zu können, stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Kleidermottenschlupfwespen
- Neemöl Mischungen
- Hitze (60°C)
- Kälte (-29°C)
Schlupfwespen: Effektive Nützlinge gegen Kleidermotten
Schlupfwespen sind wertvolle Nützlinge, die nicht nur gegen Lebensmittelmotten, sondern auch effektiv im Einsatz gegen Kleidermotten sind.
Häufig wird für diesen Zweck die Art Trichogramma evanescens empfohlen. Diese Schlupfwespenart ist darauf spezialisiert, ihre Eier in die Eier der Kleidermotten zu legen. Dies hilft, die Entwicklung neuer Motten schon im frühen Stadium zu unterbinden. Allerdings parasitiert Trichogramma evanescens ausschließlich Eier, weshalb bereits vorhandene Larven überleben und weiterhin Schäden an Kleidung verursachen können.
Eine effektivere Alternative bietet die Kleidermottenschlupfwespe Baryscapus tineivorus. Diese Art nutzt ihren ausgeprägten Geruchssinn, um nicht nur die Eier, sondern auch die Larven und Puppen der Kleidermotten aufzuspüren.
Baryscapus tineivorus legt ihre Eier direkt in die Larven der Kleidermotten. In den befallenen Larven entwickeln sich die Nachkommen der Schlupfwespen und töten den Schädling von innen heraus. Diese Methode ist besonders wirkungsvoll, da sie den Lebenszyklus der Kleidermotte in einem späteren Stadium unterbricht und somit einen umfassenderen Schutz Ihrer Kleidung gewährleistet.
Sobald keine Kleidermotten mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Schlupfwespen, da ihre Lebensgrundlage entfällt. Das macht Baryscapus tineivorus zu einem selbstregulierenden, effektiven Helfer im Kampf gegen Kleidermotten.
Für detaillierte Informationen über diese nützlichen Helfer, besuchen Sie unsere Produktseite „Schlupfwespen gegen Kleidermotten“ oder greifen Sie zu unserer Broschüre „Nützlings Informationen“.
Neemöl tötet Kleidermotten Larven ab - rein pflanzlich
Mit Neemöl können Sie Kleidermotten sehr effektiv bekämpfen. Es ist rein pflanzlich und wird schon seit Jahrtausenden gegen Schädlinge eingesetzt. Denn Neem wirkt durch seine natürlichen Inhaltsstoffe gegen die Motten auf drei Arten:
- Die erwachsenen Motten werden vor der Eiablage abgeschreckt.
- Die Larven der Kleidermotte nehmen den enthaltenen Wirkstoff Azadirachtin beim Fressen auf und sterben.
- Die Verpuppung misslingt und der Kreislauf wird effektiv unterbrochen.
Nähere Informationen zur Anwendung und Wirkungsweise der Neem-Produkte erfahren Sie auf unserer Seite über Neem, oder auch in unserem Flyer „Kleidermotten, Speckkäfer, Hausstaubmilben“.
Verzichten Sie auf chemische Mittel gegen die Kleidermotte
Chemische Mittel gegen Motten an Ihrer Kleidung sind nicht empfehlenswert. Denn sie enthalten Gift, das nicht nur den Motten schadet, sondern auch den Nützlingen und im schlimmsten Fall auch Ihnen selbst. Bei dem Gift handelt es sich in der Regel um sogenannte Pyrethrine, also Nervengifte.
Und diese können sich auch z.B. durch Hautirritationen bei Ihnen bemerkbar machen. Darum sollten Sie Motten- oder andere Insektensprays nicht zu Hause anwenden – und schon gar nicht im Kleiderschrank. Denn so kommen auch Sie direkt mit dem Gift in Berührung.
Hitze und Kälte wirken nur bedingt gegen den Motten-Befall
Wenn Sie mit Hitze oder Kälte Kleidermotten bekämpfen wollen, sollten Sie auf eines dringend achten. Die Anwendung extremer Temperaturen ist nicht mit allen Materialien ohne Qualitätsverlust möglich und sollte deshalb individuell abgewogen werden.
Um mit Hitze gegen die Kleidermotte vorzugehen, können Sie die befallenen Textilien für ca. eine Stunde bei 60°C in den Backofen legen. So werden vorhandene Motten, Larven, Puppen und Motteneier zuverlässig abgetötet. Alternativ können Sie Ihre Kleidung auch bei 60-90°C Waschen. Da gerade Materialien wie Wolle oder Angora dies allerdings nicht ohne Schaden zu nehmen verkraften, bleibt noch das andere Extrem – die Kälte.
Da eine Behandlung mit Kälte jedoch nicht so effektiv ist, wie die Behandlung mit Hitze, dauert dieses Vorgehen wesentlich länger. Dazu legen Sie die Sachen für mindestens eine ganze Woche bei -20°C in die Tiefkühltruhe.
Was hilf noch gegen Kleidermotten?
Mit unseren Maßnahmen werden Sie die Kleidermotten schnell wieder los. Aber Sie sollten vorbeugen, denn nur so können Sie einen erneuten Mottenbefall verhindern. Mit den nachfolgenden Tipps bleiben Sie mottenfrei:
-
Nutzen Sie vorbeugend ätherische Öle:
Neben dem Einsatz von Neemöl, haben sich Säckchen mit Lavendel oder Zedernholz im Kleiderschrank gut bewährt. Durch den Duft werden die Motten abgeschreckt. -
Verwenden Sie Insektenschutzgitter an den Fenstern:
So können die Motten gar nicht erst hineinkommen. -
Staubsaugen Sie regelmäßig:
Dadurch verhindern Sie die Ansiedlung der Kleidermotte. Wechseln Sie jedoch den Beutel nach dem Saugen, denn auch dort kann sich ein Kleidermotten Nest bilden.
Aber nicht nur Motten können Ihrer Kleidung schaden
Kleidermotten müssen nicht immer zwangsläufig für Schäden an Ihrer Kleidung verantwortlich sein. Denn es gibt noch andere Textil-Schädlinge. Aber auch diese können völlig natürlich bekämpft werden.
Welche anderen Schädlinge an Textilien noch infrage kommen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie auf unserer Seite über Textil-Schädlinge:
Auch das Umwelt Bundesamt empfiehlt den Einsatz von Schlupfwespen, um Kleidermotten zu bekämpfen. Und wenn Sie noch mehr über die Kleidermotte erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen den Eintrag bei Wikipedia zu lesen.
Unsere Produkte gegen Kleidermotten
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