Grasmilben – Kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Wenn der Herbst juckt – Das Problem mit den Grasmilben

Der Spätsommer neigt sich dem Ende zu, das Laub färbt sich bunt – und plötzlich beginnt das große Jucken und Kratzen. Nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Ihrem Hund oder Pferd. Der Grund? Winzige, fast unsichtbare Plagegeister: Grasmilben, umgangssprachlich auch Herbstmilben genannt. Diese mikroskopisch kleinen Spinnentiere sorgen jedes Jahr aufs Neue für Unruhe bei Tierhaltern und Naturfreunden. Sie leben im Gras und warten dort auf einen geeigneten Wirt – meist Mensch, Hund oder Pferd.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Grasmilben wissen müssen: Wie man sie erkennt, welche Schäden sie anrichten, wie Sie Ihre Tiere – insbesondere Pferde – schützen können, und welche natürlichen Mittel gegen einen Befall helfen. Wissenschaftlich fundiert und verständlich erklärt – für Ihre Gesundheit und die Ihrer Tiere.

Grasmilben erkennen, vorbeugen und bekämpfen

Grasmilben erkennen: Aussehen und Verhalten

Was sind Grasmilben?

Grasmilben (Neotrombicula autumnalis) gehören zur Familie der Laufmilben (Trombiculidae) innerhalb der Klasse der Spinnentiere (Arachnida). Sie sind nahe Verwandte der Zecken, unterscheiden sich aber in Lebensweise und Aufbau.

Wie sieht die Grasmilbe aus?

Erwachsene Grasmilben sind bräunlich bis rot gefärbt und ungefähr 1–2 mm groß. Sie stellen jedoch kein Risiko dar, da sie nicht parasitisch leben. Nur die Larven leben parasitär und sind die eigentlichen Übeltäter.

Adultes Exemplar einer Grasmilbe Neotrombicula autumnalis

Larven der Grasmilbe sind 0,2–0,3 mm klein und deshalb nur schwer mit bloßem Auge zu erkennen. Sie sind auffällig orange-rot und haben sechs Beine (nicht acht!). Unter der Lupe erkennt man sie als „rote Pünktchen“.

Grasmilben Larven unter dem Mikroskop

Lebensraum und Vorkommen

Grasmilben bevorzugen niedrige Vegetation, Rasenkanten, Moospolster, sonnige und warme Bereiche, Übergänge von Hecke zu Wiese, Beetränder und mulchbedeckte Flächen. Bei warm-feuchtem Wetter kommen sie an die Oberfläche. Herrschen jedoch Kälte, Dürre oder Starkregen vor, ziehen sie sich tief in den Boden zurück (bis zu 60–90 cm). Die Hauptsaison der Larven ist von Juli bis Oktober.

Woran erkennt man einen Befall?

Am Tier (Hund, Pferd, Katze):

Grasmilben verursachen bei Pferden an den befallenen Stellen eine Krustenbildung

Beim Menschen:

Grasmilben Bisse beim Mensch zeigen sich durch stecknadelkopfgroße Papeln und Hautrötungen

Schadwirkung – Wie gefährlich sind Grasmilben wirklich?

Was passiert auf der Haut?

Wie bereits erwähnt, lebt nur das erste Entwicklungsstadium der Grasmilbe – die Larve –parasitär. Sie ritzt zuerst die oberste Hautschicht mit ihren Cheliceren (Kieferklauen) an.  Dann gibt sie ein Sekret ab, das verschiedene Enzyme enthält. Diese lösen die Hautzellen auf und hemmen den Gerinnungsvorgang. Durch diesen Vorgang wird eine Art „Nahrungsrohr“ gebildet. Es wird kein Blut gesaugt und die Larve bohrt sich auch nicht ein. Das ist nur ein weit verbreiteter Mythos. Die Reizung und das einhergehende Jucken entsteht durch die übertragenen Enzyme und die Immunreaktion des befallenen Wirts.

Die Fressphase auf dem Wirt dauert typischerweise 2–3 Tage, danach fällt die Larve ab und entwickelt sich im Boden weiter. Der Juckreiz hält jedoch länger an, als bei Stechmücken. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis das Jucken endlich aufhört.

Wie gefährlich ist das?

Lebenszyklus der Grasmilbe

Nach der Paarung werden die Eier im Boden abgelegt. Nach dem Schlupf, klettern die Larven wenige Zentimeter an der umliegenden Vegetation hoch, lauern dort und gelangen beim Kontakt auf den Wirt. Nach mehrtägiger Nahrungsaufnahme fallen sie ab und reifen über Nymphen zur ausgewachsenen Grasmilbe heran, die dann im Boden räuberisch lebt. Nur die Larven sind parasitisch. Der vollständige Zyklus kann, je nach Umgebungsbedingungen, mehrere Monate dauern.

Grasmilben Bekämpfung – naturnahe Strategien & bewährte Alternativen

Eine erfolgreiche Bekämpfung erfordert eine ganzheitliche Strategie. Dabei sind natürliche Mittel besonders gefragt, um Tier und Umwelt zu schonen. Am effektivsten wirkt eine Kombination aus natürlichen Mitteln, einem durchdachten Habitat- und Kontakt-Management, sowie einer gezielten Tierpflege gegen Grasmilben.

Natürliche Produkte – Ein Beispiel der Anwendung bei Pferden

Unser durchgeführter Test am Pferd hat gezeigt, dass eine Bekämpfung von Grasmilben mit natürlichen Produkten effektiv funktioniert. Das betroffene Pferd hat nach einem starken Gewichtsverlust durch den stressigen Befall wieder gut zugenommen und ist bei bester Gesundheit. Die Besitzerin hat sich dafür konsequent an die nachfolgende Anleitung gehalten.

1. Pferdeshampoo

2. Lebermoosextrakt

3. Pferde-Balsam mit Neemöl

4. Natürliches Bremsenspray mit Neemöl und ätherischen Ölen

Bekämpfung von Grasmilben beim Pferd, Vergleich vor und nach der Behandlung

Wichtig: Da es sich um Naturprodukte handelt, sollten diese Maßnahmen gegen Grasmilben in der Akutphase 2x täglich wiederholt werden. Danach kann die Anwendung nach Bedarf erfolgen. Bei anhaltendem massivem Juckreiz, Schmerzen, nässenden Läsionen oder einer generell ausbleibenden Besserung, bitte tierärztlichen Rat einholen.

Weitere bewährte Methoden gegen Grasmilben

Grasmilben vorbeugen

Häufig gestellte Fragen über die Grasmilbe

Winzige orange-rote Larven (ca. 0,2–0,3 mm, 6 Beine), als „rote Pünktchen“ erkennbar. Erwachsene Milben sind größer (ca. 1–2 mm) und leben räuberisch im Boden.

Stecknadelkopfgroße, stark juckende Papeln. Typisch an engen Kleidungsrändern (Knöchel, Taille) oder Bereichen mit dünner Haut (Genitalien, Achselhöhlen). Es sind eigentlich keine Stiche, sondern Hautreaktionen auf Speichel-Enzyme.

Die Larven klettern wenige Zentimeter an der umliegenden Vegetation hoch und warten. Beim Vorbeistreifen gelangen sie auf Fell/Haut, wandern zu dünnen, warmen Hautstellen und beginnen zu saugen.

Hauptsaison Juli–Oktober; bei ungünstigem Wetter Rückzug in den Boden. Mit Kälte und anhaltender Nässe/Dürre nimmt die Aktivität deutlich ab.

Der komplette Lebenszyklus variiert (mehrere Monate bis > 1 Saison). Auf dem Wirt bleiben Larven in der Regel nur 2–3 Tage, danach fallen sie ab.

Ohne Wirt nur kurz: meist ca. 24 Stunden. Heißes Waschen/Trocknen tötet die restlichen Larven ab.

Kontakt vermeiden, Risikobereiche mähen, Kleidung/Decken heiß waschen, Duschen nach Aufenthalt im Freien, natürliche Repellents hautnah nutzen.

Abduschen, Tiershampoo und natürliche Repellentien nutzen. Falls bereits befallen, Kratzschutz nutzen, um Sekundärinfektionen durch ein Aufkratzen zu vermeiden.

Gefährdete Bereiche nach dem Weidegang abspülen/trocknen. Lebermoosextrakt und Neem-haltige Pflegeprodukte verwenden (Shampoo, Balsam, Spray).

Kühlende Gels mit Aloe Vera, Neem-Balsam, Antihistaminika (nach Rücksprache mit dem Tierarzt), oder Hausmittel wie kalte Umschläge.

In Mitteleuropa ist die Grasmilbe vor allem nur lästig. Eine Gefahr geht nur von den möglichen Sekundärinfektionen aus, die durch Kratzen verursacht werden. Bei Tieren kann es zu starker Dermatitis kommen, weshalb präventive Maßnahmen getroffen werden sollten.

Ein wenig, denn dann ziehen sich die Milben in den Boden zurück. Wichtiger ist allerdings Kurzhalten des Rasens und Schnittentsorgung. Eine breitflächige Verteilung von Akariziden (chemische oder biologische) im Garten wird nicht empfohlen.

Fazit: Wissen schützt vor Grasmilben – und das richtige Mittel hilft

Grasmilben sind mehr als nur eine lästige Erscheinung des Spätsommers. Für Tiere wie Hunde und Pferde können sie echten Stress verursachen – körperlich und psychisch. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen und den passenden natürlichen Mitteln lassen sich Befall und Beschwerden effektiv bekämpfen.

Setzen Sie auf natürliche Produkte mit Neemöl und Lebermoosextrakt. Sie schützen nicht nur Ihre Tiere, sondern auch die Umwelt. Nachfolgend finden Sie unsere empfohlenen Produkte – speziell entwickelt für die Bedürfnisse Ihrer Tiere.

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